Allianz MTV Stuttgart verliert das erste Gruppenspiel in der CEV-Champions-League auswärts mit 2:3 (25:23, 24:26, 25:17, 23:25, 12:15) gegen PGE Rysice Rzeszów, sichert sich aber immerhin einen Punkt.

Es war ein großer Kampf von den Stuttgarter Volleyballerinnen, er wurde nur leider nicht belohnt. Allianz MTV hat beim Gastspiel im polnischen Rzeszów wettbewerbsübergreifend die erste Niederlage in dieser Saison kassiert, nimmt aber zumindest einen Punkt mit in Richtung Heimat. Beim Top-Team aus der „Tauron-Liga“ wäre sogar ein Sieg in vier Sätzen im Bereich des Möglichen gewesen, es fehlte jedoch ein bisschen an Fortune und vielleicht auch an der letzten Konsequenz.

Es war alles angerichtet für einen einmal mehr großen Champions-League-Abend in Rzeszów, zwei gleichwertige Mannschaften standen sich gegenüber, Konstantin Bitter konnte bis auf die Langzeitverletzte Ivana Vanjak und Kayla Haneline (Rückenprobleme) personell aus dem Vollen schöpfen. Den ersten Stuttgarter Punkt auf europäischer Bühne in dieser Saison erzielte dann Krystal Rivers per Block zum 1:2, beim 4:3 sorgte die US-Amerikanerin gleich für die Führung. Insgesamt entwickelte sich im ersten Satz ein extrem ausgeglichenes Spiel, das erste Mal konnten sich dann die Gastgeberinnen beim 10:13 absetzen, Konstantin Bitter reagierte umgehend mit der Auszeit. Krystal Rivers glich per Pipe zum 14:14 aus, dann brachte eine Zuspielfinte von Britt Bongaerts die Gäste nach langer Zeit wieder in Führung (17:16). Gleich darauf erhöhte Monique Strubbe per erstem Tempo, Rzeszów zog die Auszeit. Dann schwang das Pendel wieder in Richtung der Polinnen, Eline Timmerman gelang aber ein immens wichtiger Block gegen das erste Tempo zum 23:22, letztlich sorgte Kapitänin Maria Segura für die Satzführung.

Durchgang zwei begann gut für Stuttgart, Eline Timmerman verwehrte dem polnischen Angriff direkt die Durchreise über das Netz. Rzeszów kämpfte sich zwar heran, aber Jolien Knollema sorgte vorerst für eine stabile Zwei-Punkte-Führung. Dann kam ein Bruch ins Stuttgarter Spiel, die Gastgeberinnen um die starke Ann Kalandadze zogen sukzessive davon. Beim 13:20 nahm Konstantin Bitter eine Auszeit, diese schien zu wirken. Krystal Rivers verkürzte mit Wucht auf 17:22, dann setzte Britt Bongaerts glänzend Nationalmannschaftskollegin Eline Timmerman in Szene – 20:23. Und plötzlich war Stuttgart präsent, flatterten bei PGE die Nerven. Stuttgart wehrte drei Satzbälle ab, Jolien Knollema blockte gar zum 24:24. Doch die Aufholjagd blieb ungekrönt, Rzeszów brachte das Ding in den sicheren Hafen.

„Na, dann eben im nächsten Satz“, dachten sich die Stuttgarter Frauen und gingen gleich mal in Führung. Krystal Rivers blockte den gegnerischen Angriff zum 4:1, Jolien Knollema baute per Hinterfeldangriff auf 6:2 aus. Stuttgart war früh im Flow, profitierte aber auch von Fehlern der Gastgeberinnen. Monique Strubbe streute erfolgreich das erste Tempo zum 11:7 ein, dann stellte Jolien Knollema per Ass auf 18:14, legte direkt einen Service-Winner zum 20:14 nach. Stuttgart hatte das Spiel unter Kontrolle, Eline Timmermans erstes Tempo sicherte Stuttgart dann den Satz und somit auch den sicheren Punkt.

Auch im vierten Abschnitt begann Allianz MTV besser. Das Team von Konstantin Bitter setzte sich nach einem überragend gespielten ersten Tempo von Britt Bongaerts und Eline Timmerman auf 4:1 ab, bevor die Gastgeberinnen aber wieder ausglichen. Das 8:7 von Krystal Rivers sollte vorerst die letzte Stuttgarter Führung sein, dann übernahm Rzeszów – und der Stuttgarter Fehlerteufel. Die Annahme wackelte, im Angriff ließen Krystal Rivers und Maria Segura ein ums andere Mal die Präzision vermissen. Beim 14:19 schien alles auf einen Tie-Break hinauszulaufen, doch dann kam Kapitänin Maria Segura an den Aufschlag. Drei Asse später stand es auf einmal 22:21 für Stuttgart, drei Punkte schienen auf einmal zum Greifen nah. Doch irgendwie kam neben Unvermögen nun auch noch Pech hinzu, Rzeszów rettete sich in den fünften Satz.

Dort gelang es Allianz MTV, sich durch einen Segura-Block mit 5:3 abzusetzen, der Vorsprung hatte bis zum Seitenwechsel Bestand. Die Polinnen kamen, jetzt getragen durch die geschätzt 800 Fans wieder zurück, führten auf einmal. Top-Scorerin Rivers (29 Punkte) verkürzte noch einmal mit Wucht, am Ende war die Niederlage aber nichtmehr zu verhindern. 

Allianz MTV reiht sich mit einem Punkt erstmal auf Rang drei der Gruppe D ein, zum Heimspielauftakt kommt dann am 15.11. der Primus Conegliano, der seine Auftaktpartie glatt mit 3:0 gegen Beveren gewann.

Fotos: CEV