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Foto: CEV

Für die Volleyballdamen von Allianz MTV Stuttgart steht der zweite internationale Höhepunkt der Saison kurz bevor. Nach der verpatzten Generalprobe in Straubing hofft die Mannschaft um Kapitänin Krystal Rivers auf Wiedergutmachung in der Championsleague. Dass das gerade auf internationalem Parkett jedoch eine große Herausforderung wird, ist aufgrund der weiterhin unfassbar starken Gruppe D klar. Dennoch brauchen sich die Mädels nicht verstecken, konnte man doch Anfang Dezember 2020 international durchaus überraschen.

Die Generalprobe, sie verlief überraschend mäßig. Eigentlich wollte man sich auf Stuttgarter Seite nochmal Selbstvertrauen für den anstehenden zweiten Teil der Championsleague Gruppe D holen. Straubing, eine junge und hungrige Mannschaft, sollte da als perfekter Gegner dienen. Unangenehm und mit Überraschungspotenzial. Und dieses Überraschungspotenzial das zeigte sich auch wieder im Duell gegen die Schwäbinnen. Mit einem glatten 0:3 ging das letzte Ligaspiel vor dem Abflug nach Russland gehörig in die Binsen. Dass das Team ohne wirkliche Chance war, dürfte Trainer Tore Aleksandersen und der sportlichen Leitung um Kim Renkema weitere Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Denn, bei allem Respekt für das Team aus Niederbayern – die Gegner von Allianz MTV sind in der Gruppenphase ganz andere Kaliber. Aber, wie heißt es immer so schön. Wenn man die Generalprobe in den Sand setzt, dann wird der Auftritt gut. Dennoch lässt sich nicht beiseite schieben, dass die Mannschaft nach den letzten Auftritten in der Liga und dem drohenden Verlust der lange so souveränen Tabellenführung mit einigen Sorgen in Richtung Kaliningrad aufbricht.

Es sind also nicht die besten Vorzeichen vor dem Turnier in der Stadt an der Ostsee, welches natürlich wieder unter strengsten Corona-Auflagen stattfinden wird. Wieder ist man haushoher Außenseiter. Die bereits bekannten Gegner von aus Istanbul, Moskau und eben aus dem gastgebenden Königsberg zählen allesamt zu Europas Volleyball-Elite. Jede der Mannschaften ist gespickt mit Topstars. Es wird eine ganz schwere Aufgabe für die Mädels, auch in Kaliningrad so zu überraschen, wie ende des letzten Jahres in Istanbul. Hinzu kommt, dass man den Status des Unbekannten, des Außenseiters durch die bereits gezeigten Leistungen ein wenig eingebüßt hat.

Modus:

Eine traditionelle Ausrichtung der diesjährigen Runde mit Heim- und Auswärtsspiel gruppenintern ist dieses Mal coronabedingt nicht durchführbar. Stattdessen hat sich die CEV mit den Vereinen auf ein differenziertes Konzept verständigt. In zwei Turnieren, Modus jeder gegen jeden, werden Anfang Dezember 2020 in Istanbul, und jetzt, Anfang Februar in Kaliningrad, die Viertelfinalisten für die KO-Phase gesucht. Hierbei qualifizieren sich naturgemäß die fünf Gruppenersten, aber auch die drei besten Gruppenzweiten für die Viertelfinals.

Ausgangslage:

Groß geändert im Vergleich zum Dezember vergangenen Jahres hat sich bei der Ausgangslage nichts, Stuttgart geht als großer Außenseiter ins Rennen ums Viertelfinale. Dennoch, unterschätzen wird die Mannschaft um Libera Roosa Koskelo beim Turnier in Kaliningrad niemand mehr. Zu stark war die Performance Ende 2020, als man gegen die europäischen Schwergewichte mit Bravour bestand, teilweise herausragenden Volleyball spielte. Gegen die Spitzenmannschaft aus Istanbul von Eczacibasi VitrA hieß es nach großem Kampf und einer 2:0 Satzführung am Ende 2:3, gegen Dinamo Moskau konnte gar sensationell im Tie-Break gewonnen werden. Einzig gegen Lokomotiv Kaliningrad blieb man ohne Satzgewinn, dennoch konnte man gegen die Lokomotiven das Spiel zweieinhalb Sätze lang ausgeglichen gestalten. Insofern darf man sicher weitere spannende Matches erwarten, kampflos wird das Team um Zuspielerin Athina Papafotiou sicher nicht abschenken. Im Rennen um das Viertelfinale geht es eng zu. Istanbul scheint mit acht Punkten bereits enteilt, doch dahinter geht es sehr eng zu. Kaliningrad mit vier, unsere Mannschaft und Moskau mit jeweils drei Punkten haben allesamt gute Chancen auf den begehrten zweiten Platz – zumindest rechnerisch. Allgemein kann man also von einem spannenden Kampf ums Viertelfinale ausgehen in dieser Gruppe D.

Personell kann Allianz MTV aus dem Vollen schöpfen, im Vergleich zum ersten Turnier stößt nun auch die wiedergenesene Hester Jasper zum Team, kommt somit zu ihrem Championsleague-Debut. Einziger Wermutstropfen auf Stuttgarter Seite ist, dass der Headcoach Tore Aleksandersen aus persönlichen Gründen nicht in Russland an der Linie stehen kann, somit werden wie auch in Istanbul Erik Reitsma und Sebastian Schmitz die Mannschaft betreuen

Gegner:

Pool D ist in der diesjährigen Ausgabe der Volleyball-Championsleague die wohl schwerste Gruppe. Die angesprochenen Top Teams aus Russland Moskau und Kaliningrad werden ergänzt durch den 28-maligen türkischen Meister aus Istanbul. Alle Teams sind besetzt mit nationalen und internationalen Top-Spielerinnen.

Erster Gegner von unseren Mädels ist am Dienstagmittag (02.02.21 um 15:00) das Starensemble aus Istanbul. Die Mannschaft um die Superstars Tijana Boskovic und die US-Amerikanerin Thompson führt die Gruppe D relativ souverän an. Und auch in der Liga steht das Team um den brasilianischen Coach Marco Aurelio Motta auf einem guten dritten Platz, hinter den stadtinternen Kontrahenten Vakifbank und Fenerbahce. Schon im Hinspiel zeigte die Mannschaft am Ende ihre Klasse und ihre Durchschlagskraft im Angriff

Direkt am nächsten Tag geht es gegen Dinamo Moskau. Die Damen aus der russichen Hauptstadt führen die heimische Liga an, und wollen sich sicher für die überraschende 2:3 Niederlage gegen Allianz MTV rehabilitieren. Mit Natalia Pereira und Natalia Goncharova sind auch hier die Superstars zu nennen. Am Mittwoch, den 03.03.21 um 15 Uhr geht es gegen die Moskauerinnen.

 Der Abschluss der CL-Gruppenphase steigt dann am anschließenden Donnerstag um 18 Uhr gegen die Gastgeberinnen aus Kaliningrad. Diese haben sich unlängst mit Nationalspielerin Louisa Lippmann verstärkt – und wollen damit zum Angriff auf das Viertelfinale blasen. Relativ deutlich ging das Hinspielduell an die Lokomotiven. Nichtdestotrotz ist hier noch nichts verloren.

Es wird eine unfassbar schwere Aufgabe für unsere Mädels. In sportlicher Hinsicht heißt es lernen, eventuell lässt sich nach den starken Ergebnissen aus dem Dezember auch auf ein Weiterkommen schielen. Das Wichtigste ist aber, dass alle gesund wiederkommen.

Wer die Partien verfolgen möchte, der kann das kostenpflichtige Angebot von XYZ Sports nutzen. Um live dabei zu sein, zahlt man entweder 8€ pro Spiel oder schließt ein Monatsabo über 10€ ab. Der Online-Streaming Dienstleister wird alle Partien mit deutscher Beteiligung übertragen, und hat sich dafür unter anderem den in der Bundesliga bekannten Kommentator Daniel Höhr mit ins Boot geholt.  

 

Die Ansetzungen unserer Mannschaft im Überblick:

Allianz MTV Stuttgart – Eczacibasi VitrA Istanbul (02.02.21, 15 Uhr dt. Zeit)

Dinamo Moskau - Allianz MTV Stuttgart (03.02.21, 15:00 Uhr dt. Zeit)

Lokomotiv Kaliningrad – Allianz MTV Stuttgart (04.02.21, 18 Uhr dt. Zeit)