Allianz MTV Stuttgart reist nach Istanbul, um dort das Rückspiel des Champions League-Viertelfinals gegen Fenerbahçe zu bestreiten. Das Team von Konstantin Bitter will nach dem Hinspielsieg nun den ganz großen Wurf schaffen.
Auch wenn eine Liga-Partie dazwischen lag, dieser Dienstagabend, der 20. Februar 2024, er wirkt immer noch nach. Und hat natürlich auch eine große Bedeutung für die anstehende Aufgabe Allianz MTV Stuttgarts. Im Viertelfinal-Hinspiel gegen Fenerbahçe Istanbul schaffte „Stuttgarts schönster Sport“ die große Überraschung, bezwang den hohen Favoriten vor einer begeisterten SCHARRena mit 3:2. Nun steht am Mittwoch um 18 Uhr deutscher Zeit also das Rückspiel an, in Istanbul. Im Burhan Felek Vestel Voleybol Salonu mit den fanatischen Fans steht Stuttgart vor einer erneut schwierigen Aufgabe. Aber nach dem Hinspielergebnis hat Allianz MTV absolut keinen Grund, sich vor den Istanbulerinnen zu verstecken. Immerhin sind es die Türkinnen, die ob der Ausgangslage vor heimischem Publikum erst einmal den Druck haben.
Stuttgart hingegen will natürlich seine Chance nutzen. Aufhören wird das Bitter-Team nach dem bisher geleisteten jetzt nicht, warum auch? Nicht nur für den Verein, auch für Spielerinnen und Staff wird die Partie in der Türkei wahrscheinlich eine einmalige Gelegenheit sein, in ein Champions-League-Halbfinale einzuziehen und auch ein Stück weit eigene Geschichte zu schreiben. Auch wenn am Sonntag mit dem Pokal-Finale ein weiteres Highlight ansteht, der Fokus liegt ganz klar auf Mittwoch, liegt ganz klar auf Fenerbahçe Istanbul. „Wir haben die Chance Geschichte zu schreiben. Das ist für jeden von uns eine einmalige Chance und darauf freuen wir uns“, bekräftigt Cheftrainer Bitter vor dem Rückspiel.
Auch wenn die Niederlage am Sonntag gegen Dresden vielleicht einen kleinen Knick in die Euphorie ob der anstehenden Aufgaben gebracht hat, Allianz MTV geht voll motiviert ins Spiel am Bosporus. Was mit einer knappen Tie-Break-Niederlage in Rzeszòw begann, könnte im Final-Four der Champions-League enden - diese Chance, und sei sie gegen dieses Top-Team noch so klein, will man auf Stuttgarter Seite nutzen. Was im Hinspiel funktioniert hat, das kann doch auch im Rückspiel klappen. Konstantin Bitter jedenfalls gibt die Richtung vor: „Wir haben nichts zu verlieren, wir werden mit Herz ins Spiel gehen, versuchen Punkt für Punkt zu spielen und dann werden wir sehen, was in diesem Hexenkessel möglich sein wird!“
Fenerbahçe auf der anderen Seite wird natürlich gewillt sein, das Hinspielergebnis umzubiegen, um die Istanbuler Farben im Halbfinale vertreten zu können. Das Ensemble von Headcoach Lavarini wird sich da einmal mehr auf die Stars um Vargas, Stysiak und vor allem die im Hinspiel fast nicht in den Griff zu bekommende Arina Fedorovtseva verlassen wollen, Stuttgart möchte wieder mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung dagegenhalten. Zwar mahnt Krystal Rivers an, dass die Partie in Istanbul wieder bei null starten würde, bekräftigt aber auch das Vertrauen in die eigene Stärke. „Was wir ins Spiel mitnehmen können, ist der Glaube, dass wir gewinnen und unsere Champions League-Saison fortsetzen können“, sagt die im Hinspiel einmal mehr überragende Diagonalangreiferin. Denn über allem könnte noch einmal das Gefühl vom Dienstag stehen, das Gefühl der Sensation, das größte Glücksgefühl eines Sportlers, wenn man entgegen aller Erwartungen das sportliche Schicksal auf die eigene Seite zieht.
Denn schlussendlich spielt man Spiele, das ist auch im Volleyball so, um sie zu gewinnen. Auch wenn man der Underdog ist. Vor allem aber, wenn man wie Allianz MTV Stuttgart den größten Erfolg auf internationaler Bühne vor Augen hat, ein mögliches Halbfinale für ein deutsches Team in der Champions League, mehr muss man eigentlich gar nicht sagen. Und vor allem ist ein CL-Viertelfinale nicht die Veranstaltung, Kräfte für ein Pokalfinale zu schonen, so unglücklich die Ansetzungen in dieser Woche auch sein mögen. Aber das ist so von Seiten Stuttgarts auch nicht geplant. „Wir sind auf jeden Fall hier, um auch nur die kleinste sich bietende Chance zu nutzen“, sagt Konstantin Bitter. Es heißt also Vollgas, alles geben, um dann vielleicht am späten Abend in Istanbul ein Rendezvous mit der Geschichte zu haben.
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