11
Maria Segura und Allianz MTV Stuttgart stehen vor dem entscheidenden Spiel in der CL-Gruppenphase. Foto: CEV

Maria Segura und Allianz MTV Stuttgart stehen vor dem entscheidenden Spiel in der CL-Gruppenphase. Foto: CEV

Für Allianz MTV Stuttgart steht das letzte Gruppenspiel der diesjährigen Champions League-Saison an. Gegen Beveren geht es zuhause um das Weiterkommen - dieses liegt aber nicht in der eigenen Hand.


“Wir werden alles in die Waagschale werfen, denn der Traum der nächsten Runde lebt”. Dienstagabend, Schicksalsspiel in der SCHARRena, Allianz MTV kämpft um den Einzug in die nächste Runde in der Volleyball Champions League. Und wird alles daransetzen, die eigenen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Das zeigt die obenstehende Aussage von Cheftrainer Konstantin Bitter. Danach gehen die Augen dann in den Palaverde nach Conegliano - denn da muss der Kontrahent um den zweiten Rang in Gruppe D aus Rzeszów punktlos bleiben.  

Aber der Reihe nach, mal kurz den Taschenrechner zur Hand nehmen und Fakten schaffen. Gewinnt Allianz MTV Stuttgart zuhause gegen Beveren mit 3:0, dann würde auch ein Satzgewinn Rzeszów’s in Conegliano zu Platz 2 reichen. Wenn das Team von Konstantin Bitter gegen Beveren einen Satz abgibt, würde ebenfalls ein 3:1-Sieg der Italienerinnen ausreichen, da bei ausgeglichenem Satzquotienten dann wohl das Punkteverhältnis für Allianz MTV Stuttgart spräche. Bei diesen Szenarios wäre das Weiterkommen als Gruppenzweiter in der Volleyball-Champions-League gesichert, “Stuttgarts schönster Sport” würde weiter in allen drei (ursprünglichen) Wettbewerben vertreten sein. Gibt Allianz MTV zuhause einen Punkt ab, oder zwingt Rzeszów Conegliano in den Tie-Break, dann wäre Gruppenplatz 2 weg, es bestünde allerdings noch die mehr als reelle Chance, als bester Gruppendritter weiterhin in der CL dabei zu sein. Wäre auch dies nicht der Fall, würde Stuttgart im CEV Cup die internationale Saison fortführen. Soweit zur Ausgangslage vor dem letzten Gruppenspiel. Viel Text, viele Möglichkeiten. Wichtig ist tendenziell: Stuttgart darf keinen Punkt liegenlassen und muss darauf hoffen, dass Rzeszów in Italien keinen einsammelt. 

Der Fokus von Allianz MTV Stuttgart liegt aber naturgemäß zuerst komplett auf dem eigenen Heimspiel am Dienstag gegen Asterix AVO Beveren um 19:00 Uhr in der SCHARRena. “Wir werden alles geben, um unsere Hausaufgaben zu erledigen und das Spiel gegen Beveren zu gewinnen”, gibt Außenangreiferin Jolien Knollema dementsprechend auch zu Protokoll. Die Niederländerin und ihre Teamkolleginnen schauen nur auf sich und die eigene Leistung. Der Krimi gegen Rzeszów, diese Energieleistung gegen ein wirklich starkes polnisches Team, dürfte beim Team nochmal zusätzliche Kräfte freigesetzt haben. Die Hürde Neuwied wurde am vergangenen Samstag zudem souverän genommen, ein weiteres großes Plus könnten neben dem aufgebauten Selbstvertrauen auch die fehlenden Reisestrapazen in dieser Phase der Saison sein.

Dennoch, und man wird nicht müde es zu betonen, unterschätzen sollte man kein Team der Welt, vor allem nicht in der Champions-League. Fünf Euro ins Phrasenschwein, aber in Stuttgart weiß man den kommenden Kontrahenten sehr gut einzuschätzen. “Wir müssen gegen einen unangenehmen, frech spielenden Gegner bestehen und zuhause gewinnen”, sagt Cheftrainer Konstantin Bitter mit Hinblick auf das Duell gegen die Belgierinnen. Diese sind zwar im Verlauf der bisherigen Gruppenphase noch ohne Sieg, dennoch hat die Mannschaft von Trainer Kris Vansnick in einigen Partien ihr Potenzial mehr als nur angedeutet. Gegen Rzeszów organisierte sich der 15-malige Belgische Meister jeweils einen Satz, auch in der ersten Partie gegen Conegliano war Asterix ganz nah dran am Satzgewinn. Gegen Allianz MTV gab es im Hinspiel allerdings nichts zu holen, seinerzeit siegte Stuttgart auswärts mit 3:0, Krystal Rivers erzielte 27 Punkte - wie übrigens auch vor knapp einer Woche gegen Rzeszów. Die SCHARRena wird am Dienstag auf eine ähnliche Leistung ihrer Diagonalangreiferin hoffen. Zurück zu Beveren. Beste Scorerin der sehr jungen Belgierinnen in der Champions League ist bislang Diagonalangreiferin Iris Vos mit 184 Punkten aus elf Spielen, gefolgt von Manon Stragier (150 aus elf Partien). Auch die Aufschlagstärke der Roten ist auf jeden Fall zu beachten und könnte die Stuttgarter Annahme in Bedrängnis bringen. Analog zu Allianz MTV gewann Beveren die Generalprobe in der Liga mit 3:0, Gegner am 13. Januar war Tchalou Volley. 

Nun denn, die Bühne ist bereitet. Wahrscheinlich könnten die Stuttgarter Anhänger samt Staff und Mannschaft gut und gerne auf ein neuerliches Drama verzichten und hoffen auf einen gesundheitsschonenden Auftritt von Kapitänin Maria Segura und Co. “Ich persönlich freue mich sehr, erneut in der SCHARRena vor unseren wundervollen Fans ein Spiel in der CEV-Champions-League zu spielen”, sagt Jolien Knollema ob der kommenden Aufgabe. 

Die Chance ist da, Stuttgart will sie nutzen - und dann gehen die Augen nach Italien. “Wir haben das Weiterkommen zwar nicht in der eigenen Hand, aber die Chancen stehen sicherlich nicht schlecht”, macht Konstantin Bitter Mut. Findet der Headcoach also am Dienstag mit Allianz MTV den richtigen Zaubertrank für das Duell gegen Asterix, kann dann auf italienische Hilfe hoffen und darf am Ende über den Einzug in die nächste Runde jubeln? Jolien Knollema gibt auf jeden Fall die Marschrichtung vor: “Wir sind bereit für Dienstag!” Wer es nicht in die Halle schafft, kann vor den Bildschirmen im Stream bei Sportdeutschland.tv die Daumen drücken. 

Tickets

Tickets gibt es noch unter www.allianz-mtv-tickets.de

Live-Stream

Das Spiel wird im kostenpflichtigen Stream bei sportdeutschland.tv übertragen.

ePaper