Allianz MTV hat die Hürde Teneriffa locker gemeistert und ist tatsächlich auf direktem Weg ins Viertelfinale der Volleyball-Champions-League eingezogen. In der heimischen SCHARRena bezwangen die Aleksandersen-Schützlinge den Gegner aus Spanien deutlich und im Schnelldurchgang mit 3:0 (25:8, 25:16, 25:15).

Maria Segura hatte Zeit, mit Maskottchen “Charly” herumzualbern, Trainer Tore Aleksandersen konnte allen Spielerinnen Spielzeit geben und in der SCHARRena herrschte trotz des kalten Wetters draußen sehr gelöste Stimmung. Und nach knapp 80 Minuten Spielzeit war dann das 3:0 gegen Teneriffa amtlich, der noch benötigte Sieg zum direkten Einzug ins Viertelfinale der CEV-Champions-League unter Dach und Fach. Die magische Champions-League-Reise von Allianz MTV Stuttgart geht also weiter. Im Viertelfinale wartet voraussichtlich der Sieger der Gruppe B auf “Stuttgarts schönsten Sport”

Vor 1923 Zuschauern erwies sich der Tabellenzweite der Volleyball-Bundesliga über die gesamte Spielzeit als zu stark für den spanischen Vertreter La Laguna Teneriffa. Gerade der erste Satz war eine Machtdemonstration des designierten Tabellenführers der Gruppe D. Zwar wehrten sich die Gäste nach Kräften, doch schlussendlich war gegen die fokussierten und gut aufgelegten MTV-Damen kein Kraut gewachsen. “Wir sind super happy, dass wir den Viertelfinaleinzug klargemacht haben. Das hatten wir vor der Saison so nicht erwartet”, sagte die nach ihrer Einwechselung auffällige Luisa Keller. 

Im Neckarpark wollte Allianz MTV Stuttgart von Anfang an keinen Zweifel am direkten Viertelfinaleinzug aufkommen lassen. Die Anfangsformation von Tore Aleksandersen, analog zum berauschenden Sieg gegen Lodz vor einer Woche und dem wichtigen Krimi-Sieg in Schwerin, startete druckvoll in das letzte Gruppenspiel. Kapitänin Maria Segura eröffnete mit einem Ass, dann legte Krystal Rivers schnell nach. Als Laura Künzler früh die Asse zwei und drei aus Stuttgarter Seite servierte, musste La Laguna beim Stand von 7:3 früh die Auszeit nehmen. Wohl auch, um einen Wechsel auf der Liberaposition vorzubereiten. Bei aller Tragik der Verletzung der spanischen Libera gab es nun in der SCHARRena ein Kuriosum zu bestaunen. Die Ersatzspielerin lief nicht etwa mit einem andersfarbigen Trikot auf, sondern mit einem orangenen Leibchen. Eine Randnotiz, von der sich die Gastgeberinnen aber nicht aus dem Konzept bringen ließen. Marie Schölzel verzeichnete im Anschluss ihren ersten von insgesamt fünf erfolgreichen Blocks, beim 12:5 sorgte Krystal Rivers longline für die bis dato höchste Führung. Diese wurde in der Folge ausgebaut, Eline Timmerman gelangen zwei Blocks nacheinander zum 19:6. Spätestens da war der Deckel auf dem Satz, La Laguna gelangen nur noch zwei weitere Punkte. Laura Künzler beendete mit ihrem Angriffsschlag die Linie entlang diesen einseitigen ersten Durchgang.

Hatte Tore Aleksandersen im noch die volle Kapelle auf dem Feld gelassen, wechselte er zu Beginn des zweiten Satzes erstmals. Luisa Keller und Michelle Petter kamen neu in die Partie. Am Spielverlauf änderte sich erstmal nichts. Eline Timmerman setzte ihr erstes Tempo direkt als Statement, dann blockte Marie Schölzel. Krystal Rivers erhöhte gar auf 4:0, Allianz MTV stellte früh die Weichen auf 2:0-Satzführung. Beim nächsten Punkt meldete sich Luisa Keller per Tip in der Partie an, Marie Schölzel’s nächster Block zwang die Gäste zur Auszeit (8:2). Als nächstes brachten Luisa Keller und Britt Bongaerts per Ass die SCHARRena zum Jubeln, Eline Timmerman platzierte das erste Tempo zum 15:7 im spanischen Feld. Tore Aleksandersen wechselte munter durch, Alexis Hart, Simone Lee und Barbara Wezorke kamen zum Einsatz. Mit den Wechseln kam ein wenig die fehlende Abstimmung in der neuen Formation zum Tragen, Tore Aleksandersen musste die Seinen kurz an die Seitenlinie bitten. Doch in der “Crunch-Time” die keine wirkliche Crunch-Time wurde, waren die Gastgeberinnen wieder voll fokussiert. Alexis Hart und Simone Lee verbuchten wichtige Zähler, schließlich setzte die spätere MVP Britt Bongaerts per Ass den Schlusspunkt in Satz zwei.

Für die Niederländerin durfte Hannah Kohn im letzten Satz die Fäden ziehen, einen 0:4-Start egalisierten die im weißen CL-Dress agierenden Stuttgarterinnen durch Simone Lee und Alexis Hart aber recht zügig. Weitere Asse durch Eline Timmerman und Luisa Keller folgten, am Ende konnte sich sogar Zuspielerin Hannah Kohn per zweiten Ball in die Punkteliste eintragen. Von Teneriffa kam keine Gegenwehr mehr, Luisa Keller beendete das Spiel und stempelte das Ticket für das direkte persönlich ab. “Jetzt kann das Viertelfinale kommen”, freute sich die junge Außenangreiferin auf das voraussichtliche Duell gegen Vero Volley Monza, die Volero Le Cannet am Abend mit 3:1 bezwangen. 

Erst wartet am Samstag allerdings das Ligaduell gegen den USC Münster auf das Aleksandersen-Team, bevor dann der Champions-League-Traum weitergelebt wird.