Allianz MTV kassiert in Scandicci eine empfindliche Pleite und muss ohne Punkte nach Stuttgart zurück reisen. Beim 0:3 in Florenz werden Stuttgarts Volleyballerinnen zweitweise die Grenzen aufgezeigt, Selbstvertrauen zieht Allianz MTV aber aus dem letzten Durchgang.
Es war nun von vornherein klar, dass das Spiel in Scandicci das schwerste sein würde, was Allianz MTV Stuttgart in dieser Gruppenphase zu bestehen hatte. Schon in Stuttgart musste man der Weltklasse-Mannschaft aus Italien den Vortritt lassen. „Wir spielen gegen das beste Team der Welt, das ist ein Bonusspiel“, sagte Konstantin Bitter vor dem Spiel. Der Stuttgarter Übungsleiter sah anfangs einen durchaus soliden Start seiner Mannschaft, die in schwarz agierenden Gäste konnten die ersten Minuten offen gestalten, dann aber zog der Favorit unvermeidbar davon. Auch durch einige Stuttgarter Fehler stand es 4:9 aus Gäste-Sicht, Konstantin Bitter musste die Auszeit nehmen. „Wir sind ein bisschen nervös, das ist alles okay“, sprach der Coach seinem Team Mut zu. Die Nervosität nahm allerdings in der Folge nicht ab, hinzukam, das Scandicci das eigene Spiel konsequent durchzog. Die mitgereisten Stuttgarter Fans versuchten hörbar, ihr Team zu unterstützen, dieses verkürzte durch einen Block von Antonia Stautz dann auch auf 9:12. Dann zog Scandicci wieder an, stand gut im Block und schlug wie gewohnt stark auf - Allianz MTV musste abreißen lassen. Krystal Rivers wehrte sich scoringtechnisch nochmal etwas, am Ende ging der Satz aber deutlich an die Gastgeberinnen.
Satz zwei war dann ein Spiegelbild des ersten Durchgangs. Stuttgart glich durch ein schönes erstes Tempo von Breland Morrissette zum 2:2 aus, dann aber übernahmen erneut Antropova und Co. Stuttgart konnte mal einen schönen Angriff von Antonia Stautz zum 4:9 lang auf die Linie verzeichnen, auch die eingewechselte Pauline Martin punktete sehenswert. Doch Scandicci gestaltete das Ganze doch wirklich deutlich, zweitweise waren es zehn Punkte Rückstand, am Ende wurde es dann leider eine richtige Packung in diesem Satz.
Aufgeben wollte Stuttgart deswegen aber noch lange nicht. Die eingewechselte Madelyn Robinson Kent brachte die Gäste mit 2:1 in Führung, dann blockte Breland Morrissette zum 3:1. Allianz MTV war jetzt plötzlich voll dagegen vielleicht auch etwas nachlassende Italienerinnen. Nach einem Ass von Robinson Kent mussten die Gastgeberinnen gar die Auszeit nehmen (5:1). Allianz MTV lieferte Scandicci jetzt einen richtig großen Kampf, Lucia Varela verwertete ein schönes Zuspiel von Charlotte Krenicky zum 8:4, direkt im Anschluss blockte die Spanierin krachend. Und weil Maria Segura Palleres ein Ass nachlegte, gab es die nächste Auszeit für Scandicci. 11:4 führte Allianz MTV zwischenzeitlich, es nährte sich die Hoffnung auf einen Satzgewinn in Florenz. Vor allem Ekaterina Antropova stemmte sich auf Seiten Scandiccis gegen dieses Szenario, mithilfe der Punkte der Diagonalangreiferin verkürzten die Gastgeberinnen sukzessive den Rückstand. Und glichen aus. Beim 13:13 zog Konstantin Bitter die Notbremse in Form einer Auszeit, trieb sein Team nochmal an. Das kämpfte nochmal bravourös, ging mit 16:14 in Führung, nahm den Fight an und blieb bis Satzende auf Augenhöhe. Zeigte, was gegen diese Topteams dann doch möglich ist. Beim 20:20 stand es immer noch unentschieden, dann hatte die MVP des Spiels genug. Ekaterina Antropova servierte zwei Asse zum 23:20, am Ende musste Stuttgart auch diesen Durchgang und somit das Match den Gastgeberinnen überlassen.
„Es war ein schweres Spiel, wir haben unser Bestes gegeben, aber sie sind einfach stark. Das Wichtigste war aber, dass wir uns im Verlauf des Spiels nochmal gesteigert haben“, bilanzierte Pauline Martin nach dem Spiel, bevor sie schlussendlich erhobenen Hauptes mit ihrem Team die Heimreise antreten konnte.