Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart haben die Hauptrunde in der Volleyball-Bundesliga mit einem Sieg abgeschlossen. Gegen dezimierte Dresdnerinnen feiert das Team von Tore Aleksandersen in eigener Halle einen nie gefährdeten 3:0-Erfolg (25:17, 25:19, 25:19). Vor knapp 1.100 Zuschauern sichert sich Ilka Van de Vyver die MVP-Medaille.
Zum letzten Mal in der Hauptrunde konnten die Mädels in Blau vor Ihren Fans feiern, bevor es nächste Woche in die Play-Offs geht. Und dazu hatten sie auch allen Grund. Der Sieg über den Dresdner SC war der Einundzwanzigste in zweiundzwanzig Saisonspielen – eine historisch gute Saison. Und satt sind die Stuttgarterinnen noch lange nicht. Das Spiel gegen dezimierte Dresdnerinnen hatte zwar – aufgrund der angespannten Dresdner Personalsituation – leider teilweise Züge einer Trainingseinheit. Doch seriös gingen die MTV-Damen allemal zu Werke. Fakt ist aber auch: Sollte es ein Wiedersehen beider Teams im Finale geben, der DSC wird mit Sicherheit anders auftreten können als an diesem Freitagabend in der SCHARRena.
Mit einer Rumpftruppe angereist, aber trotzdem mit viel personeller Qualität auf der Platte begannen die Gäste, bei Stuttgart rückte Lara Berger für Krystal Rivers in die Anfangsformation. Des Weiteren spielten Hester Jasper und Maria Segura von Beginn an auf Außen, Mira Todorova und Juliet Lohuis durften im Mittelblock ran. Auf Zuspiel zog Ilka Van de Vyver die Fäden, Libera war wie gewohnt Miss Zuverlässig Roosa Koskelo. Zwar erzielten die Gäste aus Sachsen den ersten Punkt, doch der Start von Allianz MTV war dominant. Juliet Lohuis stand bis Punkt Elf an der Grundlinie und durfte servieren. Zwei Auszeiten von Gäste-Coach Alex Waibl gingen währenddessen ins Land, weil Stuttgart zu Beginn die Uneingespieltheit in Dresdens Formation konsequent ausnutzte. So blockte etwa Mira Todorova zum 2:1 und 8:1, dazwischen streute die angesprochene Lohuis ein Ass ein. Beim 11:1 sorgte Lara Berger für die erste Zehn-Punkte-Führung der Gastgeberinnen. In der Folge wechselte Dresden im Zuspiel, Sarah Straube kam für Jenna Gray – und Dresden stabilisierte sich einigermaßen. Tore Aleksandersen bat nach einem 4:0-Lauf der Gäste zur Auszeit (12:6), wohl auch, um sich nach seiner Zuspielerin zu erkundigen. Denn Ilka Van de Vyver war kurz zuvor während eines Ballwechsels umgeknickt und sorgte für die einzige Schrecksekunde beim Stuttgarter Anhang an diesem Tag. Glücklicherweise konnte die Belgierin aufs Feld zurückkehren und offenbar ohne Beeinträchtigung weiter mitmischen. Und das machte die Nummer Acht so gut, dass es am Ende den Lohn in Form der MVP-Auszeichnung gab. Sportlich agierte Stuttgart im ersten Durchgang weiter souverän. Die starke Mira Todorova blockte das erste Tempo der Gäste (15:7), dann servierte Ilka Van de Vyver das Ass zum 20:10. Zwar ließen es die Gastgeberinnen zum Ende des Abschnitts etwas schleifen, doch am Ende besorgte Hester Jasper den 25:17-Endstand und damit die Satzführung.
Analog zu Durchgang Eins startete Allianz MTV wieder mit Dampf. Juliet Lohuis blockte Jennifer Janiska zum 1:0, dann zog Maria Segura nach mehrmaliger starker Abwehr Hester Jaspers zum 3:0 nach – Auszeit DSC. Doch beirren ließen sich die in Blau spielenden Stuttgarterinnen nicht. Ilka Van de Vyver punktete mit dem nächsten Ass, danach schraubte Maria Segura die Führung auf 6:0. Doch Dresden gab nicht auf, überhaupt fighteten die Gäste das gesamte Spiel über im Rahmen ihrer Möglichkeiten aufopferungsvoll. Julia Wesser verkürzte mit ihrem Ass auf 6:3. Doch Stuttgart zog das Tempo wieder an. Beim 14:6 war der Vorsprung wieder angewachsen, schließlich sorgte der erfolgreiche Tip von Maria Segura für die nächste Spielunterbrechung seitens der DSC-Bank. Highlights streute der Tabellenführer auch noch ein – beim 20:13 spielte Ilka Van de Vyver Juliet Lohuis für das ganz schnelle erste Tempo an und diese veredelte die belgisch/niederländische Co-Produktion. Aber, auch das muss gesagt werden, wieder ließ Allianz MTV in der Folge die Zügel etwas lockerer, Dresden kam heran. Doch zu mehr sollte es nicht reichen, ein Eigenfehler des DSC beendete dann Satz Zwei.
Nach der, für ein TV-Spiel obligatorischen, Sechs-Minuten-Satzpause zeigte Dresden dann auch, warum man im Endklassement auf Platz Zwei steht. Man bot den Stuttgarterinnen, die in Eline Timmerman und Julia Nowicka neues Personal aufboten, durchaus Paroli. Doch die Gastgeberinnen wussten immer, wann sie dagegenzuhalten hatten. Hester Jasper blockte zum 3:3, dann schlug die Niederländerin ein Ass zum 6:4 – Auszeit Waibl. Die Führung konnte Eline Timmerman dann auf 13:10 ausbauen. Die im dritten Satz enorm präsente T’ara Ceasar kam zu einigen Punkten, gerade in der Schlussphase drehte die junge US-Amerikanerin (mit 15 Punkten Top-Scorerin) auf. Drei Punkte in Folge gingen auf das Konto der Nummer 16, ihr Pipe zum 23:19 – sehenswert. Schlussendlich setzte sich dann die Klasse und die Tiefe des Stuttgarter Kaders durch, Maria Segura verwandelte nach 73 gespielten Minuten den Matchball. Aber eines muss man den Gastgeberinnen zugutehalten. In einem Spiel unter derart schwierigen Umständen, mit im Vorfeld vielen Nebengeräuschen, verloren die Aleksandersen-Schützlinge nie den Fokus. Die Vorstellung kann durchaus als gelungene Reifeprüfung vor den anstehenden Play-Offs gesehen werden. Doch auch die Gäste lieferten im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine gute und kämpferische Leistung ab.
Für Allianz MTV steht nun die erste Play-Off-Runde an, Gegner sind am Dienstag in der SCHARRena die Roten Raben aus Vilsbiburg.
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