Durch die überraschende Heimniederlage von Schwerin gegen Wiesbaden, ist Allianz MTV Stuttgart der Platz an der Sonne nicht mehr zu nehmen. Stuttgart geht als Tabellenerster in die Play-offs.
Während das Team von Allianz MTV Stuttgart sich in Italien vor über 60 angereisten Fans mit einem schönen Schlussakkord aus der diesjährigen Champions League-Saison verabschiedet hat, überraschten den Stuttgarter Tross die Ereignisse in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Der SSC Palmberg Schwerin unterlag in eigener Halle dem 1. VC Wiesbaden mit 1:3 und kann nun den Stuttgarterinnen den ersten Tabellenplatz nicht mehr streitig machen.
Das Team von Trainer Giannis Athanasopoulos wusste davon noch nichts, während es im Viertelfinal-Rückspiel gegen Igor Gorgonzola Novara am Donnerstagabend sich noch einmal auf europäischen Parkett präsentierte. Nach zwei verlorenen Sätzen war besiegelt, dass Allianz MTV Stuttgarts historischer Höhenflug in der Champions League im Viertelfinale endet. Und Trainer Giannis Athanasopoulos begann sofort mit dem Durchwechseln der Akteure auf dem Feld, um die hohen Belastungen der vergangenen Wochen zu verteilen.
"Und nun, nachdem unserer erster Tabellenplatz gesichert ist, kann ich auch im letzten Hauptrundenspiel der Bundesliga experimentieren und Formationen testen", meint Athanasopoulos, der die frohe Kunde aus Schwerin erst nach dem Schlusspfiff in Novara erfuhr.
Das Abenteuer Europa endete am Freitag nachmittag nach dem Rückflug aus Novara.
Allianz MTV Stuttgart stieß in die Phalanx der besten acht Teams vor – ein historischer Erfolg, der aufgrund des extrem fordernden Spielplans noch gar nicht so richtig angekommen ist. Denn "Stuttgarts schönster Sport" ist derzeit eben auch Stuttgarts erfolgreichster Sport.
Ohne Atempause geht es weiter.
Das Stuttgarter Team empfängt am Samstag um 18.30 Uhr (live auf Sport1) den SC Potsdam mit den Ex-Stuttgartern Guillermo Naranjo Hernández, der sich in der SCHARRena bestens auskennt, und Mittelblockerin Nia Grant, die vor zwei Jahren das Allianz-blaue Stuttgarter Trikot trug. Die Potsdamerinnen kämpfen mit den Roten Raben Vilsbiburg, dem USC Münster und den Ladies in Black Aachen um den vierten Tabellenplatz – und die Entscheidung darüber fällt heute Abend. Damit ist klar, dass die Roten aus Potsdam um Marta Drpa, der Top-Scorerin gegen das Allianz-blaue Stuttgarter Team alles in die Waagschale werfen werden. Zur Erinnerung: zwei der insgesamt elf verlorenen Stuttgarter Sätze in der Normalrunde gehen auf das Konto des SC Potsdam.
Ein heißer Tanz ist also angesagt – und auch die zeitgleichen Spiele in den anderen Hallen versprechen Hochspannung, was die Verteilung der Play-off-Plätze vier bis acht angeht.
Nach dem heutigen Abend beginnen die Play-offs. „Das wird knallhart, denn Fehler werden nicht verziehen. Aber man hat auch die Chance, sich für die ganze harte Arbeit die Saison über, zu belohnen“, sagt Trainer Giannis Athanasopoulos voller Vorfreude. Kurioserweise kommt es ausgerechnet in der wichtigsten Phase der Saison zu einem Rhythmuswechsel. „Dadurch, dass wir bislang fast alle drei Tage ein Spiel hatten, war die Vorbereitung auf den nächsten Gegner immer kurz und knackig. In den Play-offs haben wir dafür mehr Zeit. Man trifft ja öfters auf denselben Gegner.“
Doch auch für die Fans kommt es kurz und knackig. Fest steht, dass die Viertelfinal-Begegnungen am kommenden Wochenende beginnen.
Doch die Spieltermine und Uhrzeiten werden aufgrund der geplanten TV-Übertragungen kurzfristig bestimmt.
Und auch der Modus der Play-offs ändert sich kurzfristig:
Das Viertelfinale wird als Best-of-three ausgetragen.
Das Halbfinale wird als Best-of-five ausgetragen, genauso wie das Finale.