Der SSC Palmberg Schwerin ist Deutscher Meister 2025. Die Hauptrundensiegerinnen sicherten sich mit einem 3:2-Erfolg (23:25, 18:25, 25:15, 25:21, 15:11) gegen den Dresdner SC den entscheidenden dritten Sieg in der Best-of-Five-Serie – und damit den 13. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Er löst damit den Vorjahresmeister Allianz MTV Stuttgart ab, der zuletzt 2022, 2023 und 2024 die Schale nach oben stemmte.
Die Mecklenburgerinnen erarbeiteten sich mit drei spielstarken Auftritten in Folge ein klares 3:0 in der Playoff-Finalserie. In eigener Halle bewies der SSC Palmberg Schwerin die besseren Nerven und verwandelte damit gleich den ersten Matchball zum Titel. Nach einem starken Start der Dresdnerinnen drehte Schwerin einen 0:2-Satzrückstand in einem hochspannenden Duell. Besonders Diagonalangreiferin Elles Dambrink, die zur MVP des Spiels gewählt wurde, zeigte sich auch im dritten Spiel in meisterlicher Verfassung.
Rekordmeister stillt den Titelhunger von Fans und Team
Die Freude über den ersten Meistertitel seit 2018 war riesig – bei Zuschauer:innen, Spielerinnen und Trainer. Elles Dambrink war glücklich, dass das volle Risiko nach dem Rückstand mit der Meisterfeier zu Hause belohnt wurde. „Klar waren wir nervös am Anfang, wir hatten Matchball zur Meisterschaft. Aber nach dem 0:2 war für mich klar: alles oder nichts! Ich wollte heute und hier Meister werden und deswegen hat sich dann bei mir einfach ein Schalter umgelegt und dann haben wir es als Team perfekt geschafft“, erklärte die MVP des Spiels am Dyn-Mikrofon. Felix Koslowski sah den Grund für das kippende Momentum in strategischen und psychologischen Änderungen nach den ersten beiden Durchgängen. „Wir haben einfach ein paar taktische Sachen umgestellt und wir mussten aufhören, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Das waren die ersten zwei Sätze. Dann haben wir volleyballerisch bessere Sachen gemacht und die Emotionen dazu und dann konnten wir es gewinnen.“ Der SSC-Trainer zeigte sich stolz auf die Saisonleistung seines Teams. „Ich freue mich einfach für die Spielerinnen. Wir sind durch eine schwierige Zeit gegangen mit vielen Verletzungen und die Mannschaft hat nie den Kopf in den Sand gesteckt, hat sich immer wieder aufgerafft. Am Ende haben alle zwölf ihren Teil dazu beigetragen. Wenn du dich am Ende mit sowas belohnen kannst, dann fühlt es sich gut an, dann fühlt es sich richtig an.“
Für den Dresdner SC, der sich mit einer beeindruckenden Leistung gegen Stuttgart ins Finale gekämpft hatte, endet mit der Niederlage auch der Traum vom Double. Sarah Straube haderte mit der ungenutzten Chance ihres Teams: „Klar haben wir gekämpft, aber wenn wir 2:0 vorne liegen, müssen wir das nach Hause bringen und ein weiteres Spiel erzwingen.“ Die DSC-Zuspielerin, die den Club nach der Saison verlassen wird, zog nichtsdestotrotz ein positives Saisonfazit. „Trotzdem bin ich stolz auf das Team und was wir diese Saison geleistet haben. Ich glaube es hat keiner erwartet, dass wir hier im Finale stehen, es hat keiner erwartet, dass wir den Pokal gewinnen“, so Straube weiter.
Nach dem Spiel überreichte VBL-Geschäftsführerin Julia Retzlaff der Schweriner Diagonalspielerin Elles Dambrink den Pokal als MVP der Saison. Daraufhin wurde das Schiedsgericht der entscheidenden Finalpartie von Retzlaff geehrt. Im Anschluss verliehen DVV-Präsidiumsmitglied Jörg Pelny und Andreas Bluhm, Präsident des Landessportbundes den Zweitplatzierten aus Dresden die Silbermedaillen. Die strahlenden Siegerinnen nahmen im Anschluss die Goldmedaillen von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und dem Schweriner Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier in Empfang. Den emotionalen Höhepunkt bildete schließlich die Übergabe der langersehnten Meisterschale durch Julia Retzlaff an den neuen Deutschen Meister.
Schwerin löst Stuttgart als Meister ab
Nach zuletzt drei Meisterschaften in Folge (2022, 2023, 2024) war Allianz MTV Stuttgart nach 9 Jahren in Folge nicht mehr am Meisterschaftsrennen beteiligt, nachdem Dresden Stuttgart im Halbfinale aus dem Wettbewerb kegelte. "Wir gratulieren dem Rekordmeister sehr zum Gewinn der 13. Meisterschaft. Nach langer Durststrecke - zuletzt wurde die Meisterschaft 2018 gewonnen - hat Schwerin die Schale verdient an die Ostsee geholt. Das Team um Michael Evers leistet seit Jahren sehr gute Arbeit für den Volleyballsport in Deutschland und Europa auf solider wirtschaftlicher Basis. Der SSC hat über die gesamte Saison sehr gute Leistungen auf hohem Niveau gezeigt, war verdient Hauptrundenerster und nun auch Deutscher Meister" sagt Aurel Irion, Geschäftsführer von Allianz MTV Stuttgart.