Allianz MTV setzt sich in heimischer Halle am Ende souverän mit 3:1 (25:19, 25:16, 19:25, 25:14) gegen Aachen durch und sammelt Selbstvertrauen für die CL.
Es gibt da momentan eine Spanierin bei Allianz MTV, die liefert einfach ab. Lucia Varela Gomez ist der volle Name, sie trägt die Nummer 12 bei Allianz MTV Stuttgart und spielt im Mittelblock. Und durfte sich am späten Samstagabend zum dritten Mal in Folge als wertvollste Spielerin auszeichnen lassen. Chapeau. Die spanische Mittelblockerin ist auch ein Indiz dafür, warum Allianz MTV 2025 noch ungeschlagen ist. Aber natürlich sticht momentan vor allem die geschlossene Mannschaftsleistung hervor. Konstantin Bitter kann ohne Qualitätsverlust wechseln, jede Spielerin ist heiß auf Einsatzzeit und will die sich bietenden Chancen nutzen. Für einen Headcoach natürlich die ideale Situation. Und so sahen die 1822 Zuschauer in der SCHARRena eine Starting-Six gegen Aachen, die so noch nicht zusammengespielt hatte. Pia Kästner feierte auf Zuspiel ihre „Starting-Six-Heimpremiere“, Florien Reesink begann auf der Liberaposition. Auf Außen starteten Antonia Stautz und Jolien Knollema, den Mittelblock bekleideten Kelsey Veltman und Lucia Varela. Und auf Diagonal durfte Pauline Martin beginnen.
Für den ersten Punkt der Partie zeichnete sich Jolien Knollema verantwortlich, Kelsey Veltman war beim ersten Tempo zum 2:0 auch direkt auf Betriebstemperatur. Und weil Serien-MVP Lucia Varela ein Ass einstreute, war der starke Start der Gastgeberinnen perfekt. In der Folge hielt Allianz MTV den Abstand beständig, spielte variabel und packte im Block zu. So zum 7:2, als Kelsey Veltman am Netz dichtmachte. Auch Pauline Martin zeigte ihre Qualitäten, die Belgierin setzte einen Angriff zum 11:7 am Gäste-Block vorbei. Stuttgart zog in der Folge die Züge an, setzte sich doch deutlicher ab. Jolien Knollema punktete einmal mehr im ersten Durchgang zum 17:12. Pauline Martin war noch einmal sehenswert per Tip erfolgreich, schlussendlich sorgte Jolien Knollema mit ihrem Ass für die 1:0-Satzführung.
Mit dem Vorsprung im Rücken schickten sich die Bitter-Schützlinge an, den zweiten Durchgang noch deutlicher zu gestalten. Lucia Varela per Ass und Pauline Martin per Block stellten auf 4:1, ein weiteres Ass von Jolien Knollema resultierte im 9:5 und einer Aachener Auszeit. Und auch Pia Kästner zeigte ihre Spielfreude, versetzte den Aachener Block mit ihrer Zuspielfinte und ließ ihren Emotionen dann nach einem Block zum 13:6 freien Lauf - nächste Aachener Auszeit. Die eingewechselte Breland Morrissette zeichnete sich zum Satzende hin auch noch aus, war mehrmals mit dem ersten Tempo erfolgreich. Pia Kästner organisierte mit einem Block dann den Satzball, diesen verwandelte Pauline Martin schlussendlich nach einem langen Ballwechsel zum 2:0.
Die Ladies in Black wollten sich aber durchaus für einen mutigen und ansprechenden Auftritt in der SCHARRena belohnen - und drückten aufs Tempo. Immer besser kamen die Angriffe der Gäste aus NRW durch, Allianz MTV lief nach anfänglicher 1:0-Führung schnell einem Rückstand hinterher. Hin und wieder kam das Bitter-Team zwar in Schlagdistanz, etwa durch Pia Kästner mit der nächsten Zuspielfinte, oder ein Ass durch Lucia Varela. Aber Aachen blieb stabil. Und als Stuttgart in der Endphase durch Pauline Martin und Jolien Knollema nochmal am Ausgleich schnupperte, da zogen die Ladies die Zügel an und holten sich den verdienten Satzgewinn. Skurrile Nebeninformation - jeder Satz hatte bis dato 21 Minuten gedauert.
Nur noch 2:1 - und vielleicht wurden bei der ein oder anderen Akteurin ja Erinnerungen an das Hinspiel wach. Damals mussten beide Teams nach 2:0-Führung für Stuttgart noch in den Tie-Break. Aber soweit wollten es die Gastgeberinnen am Samstagabend nicht kommen lassen. Nach einem engen Auftakt in diesen Durchgang setzte sich Allianz MTV beim 8:6 erstmals ab. Und kurz darauf sorgte Jolien Knollema für ein Statement. Die Niederländerin glänzte mit einem krachenden Block zum 9:6, das Momentum nahm Stuttgart mit. Ein Kästner-Ass führte zum 12:8, gleiches gelang Jolien Knollema zum 17:9. Kelsey Veltman organisierte dann den Matchball, diesen verwandelte dann Jolien Knollema. Und Allianz MTV ist bestens gerüstet für die anstehende, richtungsweisende Champions-League-Partie am Mittwoch gegen Voluntari.
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