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In Mannheim konnte der Pokal noch nicht vergeben werden, nun wird dies in Wiesbaden nachgeholt. Und Allianz MTV ist bereit. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

In Mannheim konnte der Pokal noch nicht vergeben werden, nun wird dies in Wiesbaden nachgeholt. Und Allianz MTV ist bereit. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Am Sonntag ist es endlich so weit. Das Pokalfinale der Frauen steht an, und Allianz MTV Stuttgart ist mittendrin. Das Team von Tore Aleksandersen trifft um 19:15 auf den Dresdner SC. Gespielt wird nicht wie gewohnt in Mannheim, sondern in Wiesbaden am Platz der deutschen Einheit. Grund für den Standortwechsel war die Verschiebung des Finals aufgrund zahlreicher Corona-Fälle bei Dresden.


Der Moment ist gekommen. Das Highlight der Saison auf deutscher Volleyball-Ebene kann steigen. Pokalfinale, die erste Möglichkeit auf einen Titel für die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart. Etwas wehmütig musste man noch vor zwei Wochen dem Herrenfinale zusehen, als der VfB Friedrichshafen die Trophäe des deutschen Volleyball-Verbands in die Höhe stemmen durfte. Das eigene Finale gegen den Dresdner SC war der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Positive Ergebnisse beim DSC – das Pokalfinale musste verschoben werden. Und auch der Austragungsort wurde geändert. Statt dem 06. März in der SAP-Arena in Mannheim wird der Pokalsieger nun am 20. März in Wiesbaden gekürt. Tore Aleksandersen und seinem Team wird es egal sein. Hauptsache das Finale findet endlich statt. Das Warten hat ein Ende.

Dennoch fällt der Termin, den die VBL in Abstimmung mit beiden Vereinen getroffen hat, in eine Woche, die für „Stuttgarts schönsten Sport“ durchaus wegweisend, aber eben auch anstrengend ist. Drei Finalspiele innerhalb von sieben Tagen stehen für die Mädels vom Neckar auf der Agenda – ein Mammutprogramm. Erst musste am Dienstag die anstrengende Reise nach Istanbul samt herausragend kämpferischer Leistung gegen Eczacibasi bewältigt werden, nun steigt am Sonntag das Pokalfinale. Hinzu kommt am Dienstag das Rückspiel gegen Istanbul in der heimischen SCHARRena. Drei Spiele, die jeweils komplett fokussiert angegangen werden müssen – was die Aufgabe am Sonntag natürlich nicht einfacher macht. Trotzdem können die Aleksandersen-Schützlinge aus dem Hinspiel am Bosporus viel mitnehmen. Gegen ein mit Topstars gespicktes Eczacibasi hielt Allianz MTV über weite Strecken auf Augenhöhe mit, setzte den hohen Favoriten gar mit dem 1:1-Satzausgleich gehörig unter Druck. Dementsprechend kann der Tabellenführer der Bundesliga trotz der Niederlage mit Rückenwind ins Duell mit Dresden gehen. Und hat den ersten Vergleich in der Liga mit dem DSC ja auch gewonnen. Früh in der Saison gewann AMTV knapp mit 3:2 in Sachsen. Ein enges Spiel, das in beide Richtungen hätte kippen können. Solch ein Duell werden die Fans wohl auch beim (nationalen) Saisonhighlight in Wiesbaden erwarten dürfen. Die Vorfreude auf das Spiel am „Ausweichstandort“ Wiesbaden ist beim Team auf jeden Fall riesig. Der erste Titel der Saison ist zu vergeben, Roosa Koskelo und Co. wollen sich diesen sehr gerne sichern. Mit einem anderen Ziel in das Endspiel zu gehen, wäre wohl auch vermessen - obwohl mit den Dresdnerinnen ein Team als Gegner auf dem Feld steht, das qualitativ auf jeden Fall auf Augenhöhe mit den Stuttgarterinnen ist.

Der aktuelle Pokalgegner erwies sich schon 2019 als Stolperstein im Pokalfinale. Damals siegte das Team von Alexander Waibl mit 3:2, ein Moment, der beim kompletten Stuttgarter Anhang in schmerzlicher Erinnerung ist. Dementsprechend ist die Motivation umso größer, dieses Mal den Bock umzustoßen. Doch der DSC, zuletzt arg von Corona gebeutelt, befindet sich langsam wieder im Rhythmus. Unlängst wurde nach verkorkstem erstem Satz noch mit 3:1 in Straubing gewonnen, in der Liga ist man nun Tabellenvierter. Auch über die Qualität im Dresdner Kader muss man nicht diskutieren. Ob das nun eine Jennifer Janiska oder eine Maja Storck ist - über zu wenig offensive Waffen wird man sich bei den Rot-Schwarzen kaum beschweren. Neben den beiden zuverlässigsten Punktesammlerinnen sorgt auch Monique Strubbe immer für Gefahr, im Zuspiel zieht Jenna Gray die Fäden. Wie Dresden nach rund einmonatiger Zwangspause auftreten wird, darüber kann man zwar nur mutmaßen. Eins ist aber sicher. Kampflos wird sich diese Truppe ihrem Schicksal nicht ergeben.

Fakt ist auf jeden Fall: Die beiden wohl besten deutschen Teams (zumindest was den Pokalwettbewerb anbelangt) stehen im Finale des DVV-Pokals. Allianz MTV sicherte sich das Ticket mit 3:0-Erfolgen über Berlin, Straubing und Münster. Etwas mehr Mühe hatte Dresden bei der #missionmannheim/wiesbaden. Zwar gab es zum Auftakt in Hamburg beim dortigen Zweitligisten einen 3:0-Sieg, danach musste das Team von Alex Waibl aber jeweils gegen Suhl und Potsdam in den Tie-Break. Daraus aber eine Favoritenrolle abzuleiten wäre übertrieben, schließlich ist das Pokalfinale naturgemäß ein 50:50-Spiel. Der Pokal hat nun mal seine eigenen Gesetze. Oder wie es Simone Lee ausdrückt: „Dresden ist eine sehr starke Mannschaft und es wird ein enger Kampf um den Pokal. Beide Teams haben so hart für diesen Moment gearbeitet. Für mich ist der Pokal der Höhepunkt und das Ergebnis der harten Arbeit während der Saison. Die beiden besten Teams gegeneinander, es wird um jeden Ball gekämpft werden.“

Es ist angerichtet. Die erste Trophäe der Saison wird vergeben. Um 19:15 ist Anpfiff in der Sporthalle am Platz der deutschen Einheit zu Wiesbaden, Sport1 wird die Partie übertragen. Allianz MTV Stuttgart will sich endlich wieder zum Pokalsieger krönen. Und hofft auf die Unterstützung der mitgereisten Fans.

Tickets und Fanbus

Tickets für das Finale sind noch ausreichend erhältlich. Zu den Tickets.

Es verkehren auch zwei Fanbusse von Stuttgart nach Wiesbaden und zurück. Diese können auch noch gebucht werden, es stehen genügend Plätze zur Verfügung. Weitere Infos.