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Das Pokalfinale 2019 ist Geschichte. Jetzt müssen neue Ziele her! (Foto: www.tombloch.de)

Allianz MTV Stuttgart hat es leider nicht geschafft, den „Pott“ wieder mit nach Stuttgart an den Neckar zu bringen. In einem doch überraschend einseitigen Finalspiel um den deutschen Volleyball-Pokal unterlag das Team von Giannis Athanasopoulos in der SAP Arena in Mannheim dem SSC Palmberg Schwerin klar mit 0:3. Damit geht der DVV-Pokal nach sechs Jahren erstmals wieder nach Mecklenburg-Vorpommern.


Nach einem hoffnungsvollen 3:0-Blitzstart in die Partie zeigte sich bei Sarah Wilhite & Co. schnell, was das Hauptproblem dieses Sonntagnachmittags in Mannheim werden sollte: nämlich die Annahme. Schwerin setzte die Defensive von Stuttgart mit druckvollen Aufschlägen konsequent unter Zugzwang, ein Mittel, das sich eigentlich Allianz MTV vorgenommen hatte – doch weitaus weniger gefährlich umzusetzen wusste. Zur Mitte des ersten Satzes führte Schwerin so schon mit 10:15, auch und vor allem, weil die Angriffspielerinnen Kimberly Drewniok und vor allem McKenzie Adams‘ „Killerinstinkt“ von Stuttgarts (zu langsamem) Block nicht in den Griff zu kriegen waren. Das sollte sich bis zum Ende des Spiels auch nicht mehr ändern, obwohl Athanasopoulos während der gesamten Partie zahlreiche Personal-Rochaden durchführte. Pia Kästners Aufschlagserie brachte Stuttgart noch einmal auf 17:17 heran und Julia Schaefer sollte die in Annahme und Angriff verunsichert wirkende Jana-Franziska Poll ersetzen, fand aber selbst nicht ins Spiel. Einmal mehr wurde so deutlich, welch große Bedeutung JFP als ruhender Pol für das Funktionieren dieses Teams hat. In der Folge blockte Lauren Barfield die heranstürmende Sarah Wilhite gleich zweimal in einem Angriffsspiel, der zweite Block landete auf dem Boden zum 21:25. Schwerin machte den stabileren Eindruck und war in der Annahme präziser und somit schneller mit dem Side out zur Stelle.

Der zweite Satz stand klar unter dem Stern der US-Amerikanerin McKenzie Adams. Allein acht Punkte steuerte die 190cm große Außenangreiferin zum erneuten 21:25-Satzgewinn des SSC Palmberg Schwerin bei.  Besonders in der Crunchtime, wo Stuttgart noch einmal schüchtern an einer Aufholjagd „schnupperte“, punktete das US-Girl dreifach über links, einmal mit einem lässigen Lob über den Stuttgarter Doppelblock. Ein Direct Winner von Beta Dumancic, nach zu lang geratener Annahme der Stuttgarter Abwehr, besiegelte den zweiten Satzverlust für den Bundesliga-Tabellenführer. Stuttgarts eigentliche „Waffe“, der Block, wirkte zu langsam und statisch, das Angriffsspiel war viel zu ungenau, weil die beiden Zuspielerinnen zu weite Wege gehen mussten, um die Annahmeungenauigkeiten auszubügeln. Untermauert wurde das Ganze dummerweise von insgesamt sechs Aufschlagfehlern. Stuttgart schwammen so langsam die Felle davon, wie 2017 …

Doch statt eines Aufbäumens wie 2017 brach Stuttgart diesmal in der Annahme zu Satzbeginn dann leider vollends ein. 2:8 lag Allianz MTV schon früh zurück, „robbte“ sich mühsam wieder auf 10:13 heran, um kurze Zeit später wieder mit 14:19 hinten zu liegen. Repräsentativ für das ungenutzte Liegenlassen der wenigen Chancen, die Schwerin den Stuttgarterinnen überhaupt (und speziell in diesem Satz) ließ, war der Punkt zum 10:14, ein Ballwechsel von gefühlt zwei Minuten Länge, in dem es so lange hin und her ging, bis sich tatsächlich eine tolle Lob-Chance für Maddy Bugg ergab – doch der von ihr gespielte Ball blieb kläglich an der Netzkante hängen. So kam es, wie es kommen musste in Spielen wie diesen: Was Lauren Barfield mit zwei Kurzangriffen durch die Mitte und einem krachenden Block gegen Debbie van Daelen zu Beginn der Crunchtime vorbereitet hatte, vollendete Kimberly Drewniok mit einem Angriff über rechts, bei dem sie clever den Allianz-MTV-Block anschlug. 20:25 und damit 0:3 – Schwerin ist verdienter DVV-Pokalsieger 2019.

Für Stuttgart gilt es nun, Flagge zu zeigen und die Niederlage schnell abzuschütteln, denn schon am Dienstag geht es für Allianz MTV in Plovdiv um den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale. „Das schlimmste ist, zu wissen, dass wir viel besser spielen können!“, so Jana-Franziska Poll kurz nach dem Match. „Schade, dass wir unseren traumhaften Fans, die uns wieder so toll unterstützt haben, nichts zurückgeben konnten. Aber Kopf hoch – wir haben noch andere Ziele zu erreichen!"