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Allianz MTV Stuttgart muss unerwartet auf Zuspielerin Kathleen Weiß verzichten: Die ehemalige deutsche Nationalspielerin wird in der kommenden Saison nicht für die Schwäbinnen auflaufen.

Eigentlich war die Kaderplanung von Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart bereits seit einiger Zeit abgeschlossen, doch nun müssen die Verantwortlichen des amtierenden Deutschen Meisters noch einmal aktiv werden. Grund hierfür ist die Bitte um Vertragsauflösung durch Zuspielerin Kathleen Weiß – noch vor Saisonbeginn! Die 35-Jährige trat jüngst mit diesem doch überraschenden Anliegen an den Verein heran, da sie ein aktuelles berufliches Angebot erhalten hat, für die Zeit nach ihrer Volleyballkarriere zu sorgen, das sie unbedingt sofort annehmen möchte. Diese für den Verein zwar emotional nachvollziehbare, jedoch vom Timing her völlig unverständliche Bitte, stellt den Trainerstab und das Management von Allianz MTV Stuttgart nun vor große Probleme.


Im Mai war die 311-fache deutsche Nationalspielerin als erster Neuzugang für die kommende Saison von Allianz MTV vorgestellt worden – und dies nicht ohne Grund: Die Verantwortlichen sahen in Weiß die perfekte Ergänzung zur jungen Zuspielerin Pia Kästner, die von der immensen Erfahrung der Schwerinerin profitieren und weiter dazulernen sollte. Außerdem glaubte man, in Kathleen Weiß den „Ersatz“ für die Rolle der Mannschaftskapitänin nach dem Karriereende von Deborah van Daelen gefunden zu haben. Vor diesem Hintergrund entschied sich der Verein dazu, um die Teamälteste herum eine schlagkräftige Truppe für die Saison 2019/2020 aufzubauen – und ließ die Zuspielerin der Meistersaison, Madison Bugg, trotz guter gezeigter Leistungen ziehen. Diese Situation war Kathleen Weiß zum Zeitpunkt der Vertragsunterschrift bewusst. Nun steht der Deutsche Meister plötzlich ohne Kapitänin und zweite Zuspielerin da. So spät, kurz vor Beginn der Saisonvorbereitung, noch eine zentrale Position wie das Zuspiel neu besetzen zu müssen, wird eine große Herausforderung für den Verein werden.


„Die momentane Situation ist alles andere als befriedigend, aber ich kann natürlich keine Spielerin zwingen, für uns aufzulaufen. Für uns als Verein ist es einfach nicht in Ordnung und auch einigermaßen unprofessionell, bestehende Verträge einfach aufzukündigen – selbst wenn die Gründe hierfür vielleicht nachvollziehbar sein mögen. Wir werden die Situation mit Kathleen klären und arbeiten mit Hochdruck daran, eine neue, pragmatische Lösung zu finden. Für uns gilt es nun, das Thema schnellstmöglich abzuhaken und nach vorne zu blicken. Momentan sind wir bereits in ersten Gesprächen mit potenziellen Zuspielerinnen. Der Markt ist jedoch bereits sehr leergefegt, vor allem vor dem Hintergrund, dass wir natürlich eine möglichst hochklassige Spielerin verpflichten möchten. In den nächsten Wochen liegt somit eine Mordsaufgabe vor uns allen!“, kommentiert Sportdirektorin Kim Renkema die aktuell schwierige Situation und ergänzt: „Eines steht in jedem Fall fest: Die Neuverpflichtung wird von uns auf gar keinen Fall als reiner Ersatz gesehen werden. Wir freuen uns schon jetzt auf den Neuzugang und werden die Spielerin genauso warm und herzlich in Stuttgart empfangen wie jedes andere Teammitglied auch!“