Weiter geht’s in der Liga. Stuttgart und Dresden treffen sich am Samstagabend um 19 Uhr in der SCHARRena zum Spitzenspiel. Und es ist eine Partie, in der personell zum wiederholten Mal eine ganze Menge drinsteckt, gerade was die Geschichte beider Vereine anbelangt.
Viel hat nicht gefehlt zur Sensation und zum Punktgewinn am Mittwochabend in heimischer Halle gegen den großen Favoriten aus Conegliano. Über vier Sätze lang schlugen sich die MTV-Frauen beachtlich bis großartig, konnten sogar einen Satzgewinn für sich verbuchen. Letztlich fehlten Kleinigkeiten und man muss eben auch anerkennen, dass Conegliano ein Weltklasse-Team ist und mehr einfach nicht drin war. Anders wird es dann am Samstag sein, im Neckarpark werden sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegnen. Tabellenplatz zwei gegen Tabellenplatz vier, Allianz MTV Stuttgart gegen den Dresdner SC, für Spannung wird gesorgt sein. Und personell wird es wohl nach dem Spiel den ein oder anderen Gesprächs- respektive Wiedersehens-Kreis zwischen Akteurinnen geben, die kürzlich noch das Trikot des Gegners trugen. Hester Jasper und Lara Berger spielen in Rot, während der Dresdner Mittelblock der vergangenen Spielzeit nun auf Stuttgarter Seite agiert. Namentlich wären das Monique Strubbe und Kayla Haneline. Seinerzeit gab es der Transfers wegen ein wenig Aufregung zwischen beiden Clubs, bleibt nun zu hoffen, dass die Wogen dahingehend geglättet sind. Marie Segura trug in der Vergangenheit ebenfalls das Dresdner Trikot, ebenso wie Michelle Schwerdtner. Es wird das große Wiedersehen in der SCHARRena. Die beiden Cheftrainer sind da noch gar nicht miteinberechnet. Konstantin Bitter holte den DVV-Pokal mit Dresden gegen Stuttgart an der Seite von Alex Waibl, der wiederum leitete früher die Geschicke an der Seitenlinie in der Kesselstadt.
Sportlich möchte sich das Bitter-Team weiter vom Gegner absetzen. Nur zwei Punkte trennen beide Vereine momentan in der Tabelle, im Stuttgarter Lager hätte naturgemäß niemand etwas dagegen, wenn der Abstand am Samstagabend dann deren fünf betragen würde. Man möchte Selbstvertrauen sammeln, für die anstrengenden Wochen vor Jahreswechsel. Das Pokal-Viertelfinale wartet, dann natürlich die Champions-League und kurz vor Weihnachten kommt es zum Prestige-Duell gegen Schwerin. Es wartet also weiterhin ein Mammutprogramm auf Krystal Rivers und Co.
Als Ausrede kann man das am Wochenende aber nicht gelten lassen, denn der Gegner freut sich über denselben vollen Terminkalender. Der DSC ist ebenfalls noch auf drei Hochzeiten dabei, im Pokal kommt der VfB Suhl zum Viertelfinale. Und europäisch treten die Sächsinnen in diesem Jahr auch wieder an, wieder im CEV-Cup. Dort konnte sich das Team um Kapitänin Jennifer Janiska souverän gegen Gran Canaria durchsetzen, am Mittwoch gab es ein ungefährdetes 3:0. In der nächsten Runde geht es nun gegen Bundesliga-Konkurrent Schwerin. Gut in Schwung ist man in Elbflorenz auf jeden Fall, auch im letzten Ligaspiel gegen Suhl gab es einen Sieg. Zwar mussten die Roten im Ostklassiker über fünf Sätze gehen, damit tat man es dem kommenden Gegner aber gleich.
In Dresden wollen sie keine kleinen Brötchen backen, es ist kein Geheimnis, dass der DSC langfristig wieder um Titel mitspielen möchte. Dementsprechend hat man vor der Saison personell nachgerüstet, die Abgänge im Mittelblock adäquat mit der US-Amerikanerin Tia Jimerson aufgefangen, auf Diagonal und Außen kamen Grace Frohling vom College in San Diego und eben Hester Jasper aus Potsdam zum Team. Einen richtigen Treffer landete Dresden dann auf der Libera-Position, holte Aleks Jegdic aus Potsdam. Beste Scorerin beim DSC ist momentan Grace Frohling mit 79 Punkten. Allerdings gibt es trotzdem leichte Sorgenfalten bei Alex Waibl, dies ob der Verletztenliste. Die Langzeitverletzte Mika Grbavica ist dort ebenso zu finden wie Neuzugang Juliette Fidon-Lebleu. Und auch Diagonalangreiferin und Ex-Stuttgarterin Lara Berger befindet sich im Aufbautraining, kann aufgrund des Traininsgrückstands nach einer Schulter-OP nicht in der alten Heimat mitwirken.
Es wird wieder heiß hergehen auf der Platte in der SCHARRena, dieses Mal unter Bundesliga statt CEV-Fahnen. Stuttgart will die Leistung gegen Conegliano als Sprungbrett nutzen, Dresden möchte den Trend der vergangenen Wochen fortsetzen. Wer sich mit den Punkten belohnen kann, ist völlig offen, wird aber entweder live in der Halle oder im Stream bei DYN und Sport1extra zu sehen sein.
Tickets
Die Sitzplätze für dieses Spiel in der SCHARRena Stuttgart sind restlos vergriffen. Erhältlich sind noch Stehplätze über die ETS-Hotline unter Telefon 07 11 / 2 555 555, bei den Vorverkaufsstellen in der Region Stuttgart und im Online-Ticketshop unter www.allianz-mtv-tickets.de.