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Vor allem der starke Schweriner Block machte Stuttgart das Leben schwer. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

Vor allem der starke Schweriner Block machte Stuttgart das Leben schwer. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

In der Best-of-five-Finalserie um die Deutsche Meisterschaft verliert Allianz MTV Stuttgart erneut und muss nun zum ersten Matchball-Spiel nach Schwerin reisen.

Die Stuttgarter SCHARRena war wieder restlos ausverkauft. Die Stuttgarter Volleyballerinnen starteten nach der knappen 1:3-Niederlage im Hinspiel mit vollem Rückhalt ihrer Fans in die Partie. Die Gäste vom SSC Palmberg Schwerin fanden jedoch besser ins Spiel. Nachdem sie mehrere Stuttgarter Angriffe blocken konnten und selbst immer wieder in die Schnittstellen schlugen, führten sie mit 8:12. Trainer Guillermo Hernández änderte die Taktik, brachte bereits in der Mitte des ersten Satzes zwei neue Spielerinnen. Doch Allianz MTV Stuttgart fand nicht richtig ins Spiel und lag schon deutlich mit 15:22 hinten. Wie schon in Schwerin vergangenen Mittwoch spielten die Stuttgarterinnen zum Ende des Satzes stark auf. Vor allem Michaela Mlejnková war es zu verdanken, dass die Gäste nochmal zittern mussten. Letztlich ging der Satz aber dann doch mit 20:25 an die Gäste.

Stuttgart on fire!

Jetzt war es um die SCHARRena geschehen. Nachdem das Stuttgarter Team zum Ende des Satzes in den Spielrhythmus gefunden hatte, feuerten die Fans das Team schon zwischen den Sätzen Vollgas an. Diese Energie schien vor allem die Nummer 14, Aiyana Whitney, aufzusaugen. Nachdem Zuspielerin Valerie Nichol sie gleich zu Beginn mehrmals gut in Szene setzen konnte, donnerte Whitney die Bälle regelrecht ins Spielfeld der Gäste. Die frühe 8:4-Führung brachte dem Stuttgarter Spiel die nötige Sicherheit und den Spielerinnen das Selbstvertrauen zurück. Es gelang nun auch alles auf Seiten der Heimmannschaft. Michaela Mlejnková schmetterte die Bälle fast unannehmbar ins gegnerische Feld. Die Libera des SSC Palmberg Schwerin, Lenka Dürr, lief zur Höchstform auf, konnte den schnellen und variablen Angriffen aber nicht mehr folgen. Mittelblockerin Jennifer Pettke überzeugte im Angriff mit ihrer Cleverness, wodurch die Schwerinerinnen den Block falsch stellten und in der Abwehr dann chancenlos waren. Mit 17:9 führte Stuttgart die Gäste regelrecht vor. Diese brachten kaum noch einen Angriff zustande und mussten nach einem deutlichen 25:14 den Ausgleich hinnehmen.

Ein echtes Traumfinale

Nach dem Ausgleich der Stuttgarterinnen musste der Trainer des SSC Palmberg Schwerin, Felix Koslowski, der gleichzeitig auch die deutsche Damen-Nationalmannschaft betreut, sein Team neu motivieren. Es schien ihm zu gelingen und für die Volleyballfans entwickelte sich jetzt ein richtiges Traumfinale. Die Zwischenstände von 6:6, 8:8 und 10:10 belegen, dass zwei Spitzenteams auf Augenhöhe gegeneinander antraten. Nach der ersten 12:10-Führung, schien es so, als könne sich der Allianz MTV Stuttgart absetzen. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Die SSC-Außenangreiferin Louisa Lippmann schmetterte zwei Bälle genau auf die Linie und leitete damit den Führungswechsel ein. 12:14 hieß es für die Gäste schließlich. Ein Grund für Stuttgarts Trainer zu reagieren und so wechselte er erneut Karmen Kočar für Valerie Nichol ein, um das Zuspiel zu verändern. Jedoch fanden die Stuttgarterinnen keine Lücke im Block der Gäste und wenn, dann rettet die starke Schweriner Libera. Erst nach sieben Punkten konnte man die Punkteserie beim Spielstand von 12:17 stoppen. Aiyana Whitney und Michaela Mlejnkovà trumpften nochmal auf und das Stuttgarter Team kam bis auf 17:20 heran. Doch der Rückstand war zu groß. Schwerin entschied den heißen Tanz mit 20:25 für sich.

Mit dem 1:2-Rückstand stellte sich bei Allianz MTV eine „jetzt erst recht“-Moral ein. Nach der 4:0-Führung im vierten Satz stand das Team neben sich. Auch durch einige strittige Schiedsrichterentscheidungen gelang den Schwerinnerinnen die 4:5-Führung. Trainer Guillermo Hernández war außer sich und sah die rote Karte, nachdem er sich aus Sicht der Schiedsrichter zu sehr über eine Entscheidung des Linienrichters ärgerte. Aiyana Whitney konnte die Serie der Gäste erneut unterbrechen und Allianz MTV Stuttgart versuchte, sich wieder ins Spiel zu kämpfen. Jedoch scheiterte Stuttgart am Block oder der Libera der Gäste. Es fehlte an der nötigen Durchschlagskraft, während der SSC Palmberg Schwerin nahezu fehlerlos auftrat. Mit 10:20 führte Schwerin und hatte schließlich beim 15:24 den ersten Matchball. Dieser konnte noch dreimal abgewehrt werden, ehe die Gäste mit 16:25 den 1:3-Auswärtssieg perfekt machten.

Durch die zweite 1:3-Niederlage in der Finalserie kommt es nächsten Mittwoch zum ersten Entscheidungsspiel um die Deutsche Meisterschaft. Falls Stuttgart das Auswärtsspiel gewinnt, ist am Samstag, 29.04., um 19.30 Uhr das vierte Spiel in der SCHARRena angesetzt. Informationen zum Ticketvorverkauf gibt’s dann auf der Webseite.