In einem überragendem Spiel besiegt Allianz MTV den Dresdner SC mit 3:0. Damit steht fest: Es entscheidet sich zwischen Schwerin und Stuttgart, wer der Deutsche Meister 2017 wird.
In der mit 1847 Sitz- und 404 Stehplätzen ausgestatteten – und restlos ausverkauften – SCHARRena gelang Allianz MTV Stuttgart der bessere Start vor heimischem Publikum, zur 1. technischen Auszeit hatte sich das Team von Trainer Guillermo Hernández bereits mit 8:4 abgesetzt. Jennifer Pettke, Valerie Nichol und Co. wirkten von Beginn an ruhiger als beim ersten Playoff-Heimspiel zwei Wochen zuvor. Diese Ruhe durfte nicht als Gelassenheit gedeutet werden, die vor allem bei einem Gegner wie Dresden unangebracht gewesen wäre, sondern als Konzentriertheit, die notwendig war, um in diesem Spiel die Oberhand zu gewinnen – und zu behalten. Dies gelang Allianz MTV mithilfe einer starken Renáta Sándor, die ein variables Angriffsspiel ans Netz legte, auch bis zur 2. technischen Auszeit. Gemeinsam mit der guten Blockarbeit, die Pettke und Nichol darüber hinaus leisteten, sicherte sich Allianz MTV Stuttgart unter tosendem „blauen“ Jubel den ersten Satz mit 25:17, auch wenn Stuttgart anfängliche Schwierigkeiten hatte, dem Satz seinen Deckel aufzusetzen.
Erster Satzgewinn für Stuttgart – ein gutes Omen für den Gastgeber?
Aber dies sollten Fans nur mit Vorsicht als ein gutes Omen betrachten, denn zu oft hat sich bereits gezeigt, dass der Gewinn des ersten Satzes dem Stuttgarter Team den Verlust an Konstanz bescherte, von dem der Gegner fortan nur profitieren konnte.
…und ebendiese Leistungsschwankung bahnte sich im zweiten Satz auch ihren Weg auf die Stuttgarter Feldhälfte, sodass Allianz MTV zunehmend vom Dresdner SC in die Abwehr gedrängt wurde, während – als Zuspielerin nun Mareen Apitz auf dem Feld, die erst kürzlich vom Playboy zu Deutschlands schönster Sportlerin gekürt wurde – Liz Mc Mahon und ihre Teamkolleginnen dies ausnutzen. Zur 1. technischen Auszeit stand es in diesem Satz ebenfalls 8:4 – nur eben aus Dresdner Sicht. Allianz MTV müsste das Chaos auf dem Feld wieder in geordnete Bahnen lenken, um in diesem Satz nicht den Anschluss zu verlieren.
Stuttgart nicht in den Griff zu kriegen, auch nicht vom amtierenden Meister
Welche magischen Worte Hernández und sein Co-Trainer Athanasopoulos den Stuttgarterinnen auch in dieser Auszeit zugeflüstert hatten, sie wirkten. Stuttgart glich zum 8:8 aus und erspielte sich direkt darauf auch die Führung. Diese hielt Allianz MTV auch bis zum Satzende, das mit 25:19 erneut auf das Stuttgarter Punktekonto ging.
In den ersten beiden Sätzen fand der Dresdner SC keine funktionierenden Lösungen für die Stuttgarter Mannschaft, die wie ein Stier nur noch rot sah – das Rot der Dresdner Spielerinnen, die als letzte Hürde zwischen Allianz MTV und dem Finale gegen den SSC Palmberg Schwerin standen.
Brittnee Cooper, wortwörtlich Dresdens Mittelblockerin Nummer 1, machte Stuttgart im dritten Satz jedoch das Spielen schwer. Zu ihr gesellten sich Missverständnisse, die den Spielfluss unterbrachen. Kapitänin van Daelen und ihre Mannschaft fanden ihren „Flow“ nach der 1. technischen Auszeit jedoch wieder, zu der es noch 6:8 zugunsten der Gäste stand. Nach dem Stuttgarter Ausgleich hinkte der DSC einem in etwa konstanten Rückstand von zwei Punkten hinterher, der sich zur letzten technischen Auszeit in diesem Satz bereits auf vier Punkte verdoppelt hatte.
Warm, heiß, SCHARRena
Die Gäste aus Elbflorenz kämpften weiterhin, denn ein Satz ist erst verloren, wenn der Zähler auch tatsächlich 25 Punkte für den Gegner anzeigt, aber Alexander Waibls Team vermochte sich nichtmehr gegen Stuttgart aufzubäumen, wozu sicherlich auch die überwältigende Stimmung in der SCHARRena beitrug. Die Spielerinnen in Blau beflügelten die Stuttgarter Fans – die Spielerinnen in Rot lähmten sie.
Mit einem unbestreitbaren, verdienten 3:0-Sieg löste Allianz MTV das letzte Finalticket. Damit geht es für die Mannschaft am 19.04. um 19 Uhr in die Schweriner Palmberg Arena. Informationen für Tickets für den Allianz-MTV-Fanblock in Schwerin folgen morgen auf der Website.
Für das Heimspiel am Samstag, 22.04., um 19.30 Uhr beginnt der Ticketverkauf bereits am Ostersonntag. Reguläre Dauerkartenbesitzer können ihre Tickets am Dienstag – und nur am Dienstag aufgrund der Kürze der Zeit – telefonisch bei EasyTicket in Anspruch nehmen, unter 0711/2 555 555.
Starting Six von Dresden: Mc Mahon (MVP) – Cross – Smutná – K. Rolfzen – Schwabe – Purchartová – Libero: Schoot
Starting Six von Stuttgart: Nichol (MVP) – Pettke – van Daelen – Mlejnková – Sándor – Pissinato – Libero: Buakaew