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Sichtlich unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: Tore Aleksandersen. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Sichtlich unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: Tore Aleksandersen. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Die makellose Bilanz von Allianz MTV Stuttgart hat in der Volleyball-Bundesliga erstmals kleine Risse bekommen. Vor heimischem Publikum unterlagen die Stuttgarter Volleyballerinnen Potsdam klar mit 0:3 (22:25, 24:26, 20:25) und kassierten somit die erste Niederlage im laufenden Wettbewerb. Gegen den SCP haperte es vor allem in der Annahme.


Jede Serie muss einmal zu Ende gehen. Zwar hätten die Spielerinnen von Allianz MTV Stuttgart die Ihre gerne weiter fortgeführt, doch es ist, wie es ist. Bei der Rückkehr in den Ligaalltag verlor das Team von Tore Aleksandersen verdient gegen starke Potsdamerinnen. Zwar hat der Ausgang für die Partie keine Auswirkungen auf die Tabelle, dennoch bleibt zu hoffen, dass sich diese Niederlage nicht in den Köpfen der Mannschaft festsetzt. Denn so kurz vor dem Playoff-Beginn könnte ein Durchhänger schwierige Folgen haben. Umso besser, dass Krystal Rivers und Co. wenig Zeit zum Nachdenken haben, schon am Dienstag kann es gegen Schwerin wieder besser gemacht werden. Allerdings zollt der straffe Spielplan langsam seinen Tribut. Auch gegen Potsdam schien die Mannschaft streckenweise müde zu sein.

Dabei hatte alles so perfekt angefangen. Vor einer, für ein spätes Samstagabendspiel, sehr ordentlichen Kulisse von 1019 Zuschauern in der SCHARRena, begann Allianz MTV stürmisch. Eline Timmerman blockte zum 1:0, T’ara Ceasar knallte den Ball longline zum 2:0 hinterher. Weil sich wiederholt Eline Timmerman für eine schwache Potsdamer Annahme bedankte, rief Gäste-Trainer Guillermo Hernandez bereits beim 3:0 zur Auszeit. Doch weil auch danach Allianz MTV mit guten Aufschlägen vornehmlich Tatjana Bokan unter Druck setzte, bat Hernandez seine Mannschaft beim 8:4 gleich nochmal an die Seitenlinie – und kochte sichtlich vor Wut. Trotz der spanischen Brandrede zogen aber zunächst die Gastgeberinnen weiter davon. Juliet Lohuis stellte per Block auf 10:4, kurz darauf hatte „Stuttgarts schönster Sport“ gar eine Sieben-Punkte-Führung inne. Aber Potsdam war jetzt stabiler. Hernandez hatte seine Annahme geändert, für die überforderte Bokan war nun Valeria Papa auf der Platte. Und siehe da, die Gäste waren auf einmal voll im Spiel – und glichen dieses sogar aus. Weil sich Annahmefehler bei Stuttgart einschlichen und weil die Gastgeberinnen im Angriff nichtmehr durchkamen. Man hatte vollkommen den Faden verloren. Und Potsdam nutzte das eiskalt aus. Über das erste Tempo um Maja Savic kamen die Brandenburgerinnen immer wieder zum Erfolg, schließlich verwandelte der Gast gar den Satzball zum 0:1

Zu Beginn des zweiten Durchgangs ein ähnliches Bild wie am Ende des ersten Satzes. Potsdam war stabil und vor allem in der Abwehr stark. Libera Aleksandra Jegdic kratzte einige Bälle raus, und während ihre Teamkolleginnen das in Punkte ummünzten, half bei Stuttgart selbst die zweimalige Rettungsaktion von Krystal Rivers wenig (2:4). Es entwickelte sich ein wahrhaft enger Abschnitt. Immer wieder wechselte die Führung, beim 16:14, Juliet Lohuis zwang mit ihrem Ass den Gast zur Auszeit, sah es so aus, als könnten sich die MTV-Damen absetzen. Doch wieder schaffte es die Mannschaft in Blau nicht, die Führung konstant zu verwalten. Beim 18:20 nahm Tore Aleksandersen das Time-Out, dann kämpften sich seine Schützlinge zum Ausgleich. Doch wieder war Potsdam nervenstärker und sicherte sich auch Durchgang zwei in fremder Halle.

Im dritten Satz kamen Ilka Van de Vyver für Julia Nowicka und Mira Todorova für Juliet Lohuis – und Allianz MTV verschlief den Start komplett. Schnell stand es 3:7, danach gar 3:10 – und Tore Aleksandersen appellierte in der Auszeit an den Kampfgeist seiner Mannschaft. Doch irgendwie wollte oder konnte an diesem Samstagabend niemand den Bock so wirklich umstoßen. Zwar hielt Krystal Rivers (19 Punkte) mit aller Kraft dagegen, wirkliche Unterstützung bekam die Kapitänin allerdings nicht. Bezeichnend die Entwicklung in diesem dritten Satz. Irgendwie kämpfte sich Allianz MTV durch drei starke Aktionen von Eline Timmerman auf 10:12 heran – nur um dann die nächsten sechs Punkte in Folge abzugeben. Das Spiel war gelaufen. Bezeichnend für die ganze Partie war dann der letzte Ballwechsel. Für einen Verlegenheits-Tip fühlte sich im Stuttgarter Lager niemand zuständig, was dazu führte, dass der Ball auf den Boden prallte – Punkt, Satz und Sieg SC Potsdam.

Die Gäste haben sich durch ihren beherzten Auftritt die drei Punkte am Neckar verdient, neben MVP Sarah van Aalen stachen vor allem Anett Nemeth (18 Punkte) und Laura Emonts (15 Punkte) heraus. Für die Gäste ist die Hauptrunde beendet, Allianz MTV bietet sich wie erwähnt am Dienstag direkt die Chance zur Wiedergutmachung.

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