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Punktesammlerinnen unter sich. Lara Berger (li.) und Eline Timmerman (re.) überzeugten gegen Suhl mit zweistelligen Scorer-Werten. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Punktesammlerinnen unter sich. Lara Berger (li.) und Eline Timmerman (re.) überzeugten gegen Suhl mit zweistelligen Scorer-Werten. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Allianz MTV Stuttgart ist derzeit einfach nicht zu stoppen. Gegen den VfB Suhl sammelten die Aleksandersen-Schützlinge die nächsten drei Zähler ein und sind somit auch nach 18 Spielen in der Volleyball-Bundesliga ohne Niederlage. Das 3:0 (25:17, 25:21, 27:25) vor fast 1000 Zuschauern in der SCHARRena war aber längst nicht so klar, wie der Endstand aussagt.


Auch die Wölfe konnten den Spitzenreiter nicht in Gefahr bringen. Nicht mal, als sie im letzten Satz nicht lockerließen und sich immer mehr ins Spiel reinbissen, geriet der Gegner in Panik. Fokussiert und schlussendlich verdient gewann Allianz MTV Stuttgart gegen die Suhler, das 3:0 klingt allerdings wesentlich deutlicher, als es das Spiel letztlich war. Gerade im angesprochenen letzten Satz begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Doch am Ende verwandelte Eline Timmerman den Matchball und die SCHARRena einmal mehr in eine Party-Hochburg. 18 Siege in Folge. Momentan ist Allianz MTV Stuttgart das Maß aller Dinge.

Am Anfang der entscheidenden Wochen mit CEV-Cup und DVV-Pokal schonte Tore Aleksandersen zunächst sein durchschlagkräftiges US-Duo. Krystal Rivers und Simone Lee bekamen eine Pause, zudem kehrten Ilka Van de Vyver und Mira Todorova in die Anfangsformation zurück. Maria Segura begann auf ihrer etatmäßigen Position, ebenso wie die nimmermüde Roosa Koskelo. Für Krystal Rivers bekam Lara Berger ihre Chance, Wiesbaden-MVP T’ara Ceasar startete für Landsfrau Lee. Die Rivers-Vertreterin eröffnete dann das Match, Lara Berger gab dem Stuttgarter Anhang ersten Grund zum Jubeln. Doch der Anfang war umkämpft, die Gäste profitierten von Abstimmungsproblemen im Stuttgarter Block. Eline Timmerman sorgte schließlich für das nächste Highlight, ihr schneller Angriff bedeutete das zwischenzeitliche 4:4. Insgesamt war die Begegnung aber von vielen Aufschlagsfehlern geprägt, beide Mannschaften hatten so ihre Probleme. Erst als Mira Todorova den Tip von Annick Meijers pflückte und Maria Segura im Anschluss ebenjenen Tip erfolgreicher absolvierte, schien Allianz MTV in ruhigerem Fahrwasser. T’ara Ceasar, die vom VfB als „Annahmeopfer“ herausgepickt worden war, erledigte diese Aufgabe meistens souverän, und hatte dann noch Zeit, Hinterfeldangriffe erfolgreich abzuschließen (13:10). Kurz darauf nahm Gäste-Coach Hollosy die Auszeit und redete unzufrieden auf sein Team ein. Denn dieses machte zu viele Fehler und verlor den Anschluss. Eline Timmerman und Mira Todorova bauten die Führung aus, dann blockte Todorova zum 21:14 – der Satz war entschieden. Ein Eigenfehler der Gäste beendete schließlich den ersten Durchgang.

Im zweiten Abschnitt liefen die Gastgeberinnen zunächst einem Rückstand hinterher. Zwar verkürzten die im Angriff stark agierende Lara Berger (10 Punkte) und Ilka Van de Vyver (vollstreckte den zweiten Ball artistisch mit einer Hand) jeweils, doch Suhl in Person von Top-Angreiferin Danielle Harbin war jetzt wach. Dementsprechend entwickelte sich eine spannende aber nicht immer hochklassige Partie. Beim 6:6 glich Lara Berger mit einem schönen Hinterfeldangriff erstmalig für Allianz MTV aus, anschließend brachte die Diagonalangreiferin die Ihren sogar in Führung. Mit 8:6 ging es in die erste technische Auszeit. Auch nach dieser konnten sich die Aleksandersen-Schützlinge nicht entscheidend absetzen. Zwar erhöhte Mira Todorova mit dem ersten Tempo auf 13:13, doch Missverständnisse im Stuttgarter Spiel brachten die Gäste wieder auf Kurs. Beim 18:19 musste Tore Aleksandersen die Auszeit ziehen, um seine Mannschaft wachzurütteln. Das gelang auch, vor allem, weil T’ara Ceasar übernahm. Der später als wertvollste Spielerin ausgezeichnete Nummer 16 gelang erst der Ausgleich, dann brachten ihr Pipe und ihr Ass zum 24:21 die Vorentscheidung in Satz zwei. Am Ende war wieder ein Fehler der Wölfe ausschlaggebend für den Satzgewinn von Allianz MTV.

Doch auch mit der 2:0-Führung im Rücken zeigte der Tabellenführer nicht die Souveränität, die ihn in den vergangenen Spielen so ausgezeichnet hatte. Immer wieder lud man den VfB Suhl mit schlampigen Annahmen und schwachem Blockspiel zu Punkten ein. Auf der anderen Seite stemmte sich Anfang des dritten Satzes vor allem T’ara Ceasar gegen den Druck des Gegners. Die mit 17 Punkten am Ende beste Scorerin sorgte fast im Alleingang für die 6:5-Führung. Zwischenzeitlich war Hester Jasper für Maria Segura aufs Feld gekommen, die junge Niederländerin fügte sich direkt mit dem Punkt zum 7:6 ein. Insgesamt aber konnte sich Allianz MTV nie auf mehr als zwei Punkte absetzen. Lara Berger läutete mit ihrem Angriff zum 10:9 die folgende Auszeit Hollosy’s ein, danach übernahm für den Moment Stuttgarts Mittelblock-Duo. Juliet Lohuis und Eline Timmerman sorgten für die Punkte 14-18 beim Branchenprimus, das 18:17 besorgte Timmerman gar mit einem Ass. Als Juliet Lohuis zum 20:17 blockte, schien die Messe gelesen. Doch Suhl, immer unterstützt von den etwa 20 mitgereisten Fans, steckte nicht auf. Zudem hatten die Gastgeberinnen Pech, als ein glasklares Ass von T’ara Ceasar vom Schiedsrichter Aus gegeben wurde. Als dann Eline Timmerman beim Matchball geblockt wurde, kam kurz Unruhe bei den Anwesenden 987 in der Halle auf, nicht jedoch beim Team. Lara Berger sorgte für das 26:25 und die vorher Geblockte durfte schlussendlich dann den zweiten Matchball verwandeln.

Mit dem Sieg im Rücken reist Allianz MTV nun nach Suhl, wo es in der Wolfsgrube schon am Samstag zum nächsten Vergleich beider Teams kommt. Am besten mit ähnlichem Ausgang, das hoffen zumindest alle Beteiligten auf Stuttgarter Seite.