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Hoch die Hände: Julia Nowicka (links) und Maria Segura feiern den fünfzehnten Sieg im fünfzehnten Spiel. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Hoch die Hände: Julia Nowicka (links) und Maria Segura feiern den fünfzehnten Sieg im fünfzehnten Spiel. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Allianz MTV Stuttgart ist auch im 15. Spiel der Bundesliga-Hauptrunde nicht zu bezwingen. Gegen die Ladies in Black aus Aachen gelang dem Team von Tore Aleksandersen ein glatter Dreisatz-Erfolg (25:22, 25:12, 25:20). Der Tabellenführer marschiert somit weiterhin vorneweg, schon am Dienstag geht es gegen Straubing weiter.


Einzig nach dem Spiel verloren die Spielerinnen von Allianz MTV Stuttgart kurz den Überblick. Bei der MVP-Wahl holte sich Maria Segura schon die Glückwünsche der Teamkolleginnen ab, dabei war sie gar nicht aufgerufen worden. Die eigentliche wertvollste Spielerin Julia Nowicka brauchte auch erst einen kleinen Augenblick, um sich zu sortieren, dann aber konnte die Polin den Applaus der Fans genießen. Dieser kurze Ausrutscher spiegelte jedoch keineswegs die Gemengelage der vergangenen knapp 100 Minuten wider. Denn sonst hatte die Zuspielerin mit der Nummer zwei während des Spiels wie gewohnt sehr viel Übersicht bewiesen und mit einigen spektakulären Aktionen geglänzt. Am Ende hatte das 174 cm große Energiebündel sogar drei direkte Punkte vorzuweisen – die allesamt aus direkten Winnern resultierten. Mal legte Julia Nowicka den zweiten Ball frech über den Block ins Aachener Feld, mal platzierte sie ihn auch im Stile einer Angreiferin im Eck der Platte. Und stand so stellvertretend für das Stuttgarter Spiel, das momentan vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Die Breite des Kaders ist ein Plus, da konnte Tore Aleksandersen gegen die in der Tabelle sehr ordentlich dastehenden Gäste auch mal auf die etatmäßige Zuspielerin Ilka van de Vyver und die leicht angeschlagene Simone Lee verzichten – ein Leistungsabfall war nicht zu erkennen. Ansonsten verteilte der norwegische Headcoach viel Spielzeit. Was im Hinblick auf die anstehenden Schlüsselduelle in CEV-Cup und Pokal sicher nur von Vorteil sein kann.

Für Simone Lee, die sich bei einem Zusammenprall im Spiel gegen Schwerin leichte Blessuren zugezogen hatte, begann T’ara Ceasar auf der Annahme außen. Wie erwähnt erhielt Ilka van de Vyver eine Pause, sonst startete das gleiche Personal wie am Mittwoch im CEV-Cup gegen Schwerin. Das Spiel eröffnete wie so häufig der Stuttgarter Mittelblock. Die Ex-Aachenerin Eline Timmerman erzielte mit dem ersten Tempo den ersten Zähler, gleich darauf tat es ihr Landsfrau Juliet Lohuis gleich (2:0). Beim 5:1 musste Aachens Coach Guillermo Gallardo die erste Auszeit ziehen, um sein Team wachzurütteln. Bis zum 7:2, als Julia Nowicka den sogenannten zweiten Ball ins Aachener Feld donnerte, zeigte dies jedoch wenig Wirkung. Doch diese spektakuläre Aktion von Stuttgarts Zuspielerin schien das Startsignal für die Gäste gewesen zu sein, fortan entwickelte sich ein unterhaltsamer erster Durchgang. Beim 14:9 hatten sich die Gastgeberinnen wieder etwas abgesetzt, Roosa Koskelo glänzte mit starker Defensive und Krystal Rivers vollendete über den Block. Die starke T’ara Ceasar (elf Punkte) läutete die zweite technische Auszeit ein, ehe Juliet Lohuis den ersten Blockpunkt für Allianz MTV verbuchen konnte. In der Folge wurde die Partie hitziger, etwas kontroverse Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten brachten Hektik in das Spiel. Aachen konnte sich punktemäßig rehabilitieren, doch T’ara Ceasar machte mit ihrem Angriff lang ins Feld zum 25:22 alle Hoffnungen der rund 15-20 mitgereisten Aachener Anhänger zunichte.

So umkämpft der erste Satz war, so dominant agierte „Stuttgarts schönster Sport“ im Zweiten. Kapitänin und Top-Scorerin Krystal Rivers betätigte sich erst erfolgreich im Block, ehe sie für den Tip aus dem Hinterfeld angeflogen kam (10:6). Die Ladies machten in dieser Phase zu viele Fehler und Allianz MTV nutzte das gnadenlos aus. Mal stopfte Eline Timmerman den Ball ins Aachener Feld, dann punktete wieder Krystal Rivers spektakulär. Weil auch die Annahme stabil stand, gab es am deutlichen Satzverlauf nichts zu rütteln. Irgendwie bezeichnend kam dann auch der Satzgewinn zu Stande. Einen langen Ballwechsel pritschte Juliet Lohuis als Notschlag über das Netz. Auf Aachener Seite fühlte sich jedoch niemand wirklich für den „Danke-Ball“ zuständig, sodass dieser dankend auf den Boden fiel – 2:0. Die 1019 Fans in der SCHARRena begleiteten das Team mit Standing Ovations zum Seitenwechsel.

Im dritten Satz zeigte sich dann wieder vermehrt die Qualität beider Teams. Und dieser Durchgang bestätigte auch irgendwie nochmal das Hinspiel Ergebnis (2:3-Auswärtserfolg Allianz MTV). Spektakuläre und lange Ballwechsel bestimmten jetzt das Bild. Einen solchen verwandelte nach großem Kampf Silber-MVP Lena Vedder zum Anschluss für die Gäste. Und dann kam beim 9:6 Maria Segura zum Service. Und die Spanierin unterstrich einmal mehr ihren Status als gefährliche Aufschlägerin. Annahme um Annahme missglückte den Ladies, auf Stuttgarter Seite bedankten sich Eline Timmerman und T’ara Ceasar in Regelmäßigkeit und stopften den Ball resolut zurück ins Aachener Feld. Am Ende der Serie Maria Seguras war die Vorentscheidung gefallen und Tore Aleksandersen konnte kräftig durchmischen. Lara Berger, Hester Jasper und Mira Todorova kamen allesamt aufs Feld und halfen mit, den Vorsprung ins Ziel zu bringen. MVP Julia Nowicka setzte mit dem „Bauerntrick“ noch ein Highlight, auch Hester Jasper notierte ihren Namen auf dem Punktekonto. Schlussendlich besiegelte ein Angriffsfehler der Gäste den 3:0-Sieg des Tabellenführers.

Viel Zeit zum Ausruhen und Feiern nach der souveränen Leistung bleibt allerdings nicht, schon am Dienstag geht es in der heimischen SCHARRena gegen NawaRo Straubing. Tickets gibt es noch im Vorverkauf über den Online-Shop, bei der Easy Ticket Service Hotline unter Tel. 07 11 / 2 555 555 und am Dienstag ab 17:30 Uhr an der Abendkasse.