3:0-Sieg gegen den USC Münster mithilfe einer starken Whitney.
Sina Fuchs, die 180cm große Außenangreiferin vom Gast USC Münster, eröffnete das Spiel in der SCHARRena – aber nur zwei Aufschläge waren ihr vergönnt, bis Allianz MTV den ersten Punkt vor heimischer Kulisse landete. Anfangs wirkte Stuttgarts Annahme zwar noch etwas chaotisch, was den angriffslustigen Spielerinnen des USC Münster Gelegenheit für schnelle Angriffe bot, denen der Stuttgarter Block nicht hinterher kam. Aber auch Münster kämpfte mit Annahmeschwierigkeiten, sodass Allianz MTV zur ersten technischen Auszeit am Team von Coach Andreas Vollmer vorbeiziehen konnte. Nia Grant präsentierte gleich neunmal einen starken Aufschlag, ehe Stuttgart den nächsten Fehler beging – aber an diesem Abend sollten es insgesamt nur wenige Fehler sein, die dem USC zu Gute kamen.
Mit einem variablen Angriffsspiel, an dem Aiyana Whitney, Renáta Sándor und Micheli Pissinato maßgeblich beteiligt waren, marschierte Allianz MTV regelrecht durch den ersten Satz, obwohl der USC seinen Willen bewies, den sechsten Tabellenplatz gegenüber dem VC Wiesbaden, der mit einem Punkt Abstand dicht auf den Fersen liegt, zu behaupten. 19 Punkte erarbeiteten sich die Münsteranerinnen so, ehe der Stuttgarter Zähler im ersten Satz auf 25 sprang.
Zu Beginn des zweiten Satzes setzte der USC Münster, zum Teil den Annahmeschwierigkeiten geschuldet, auf Hinterfeldangriffe, die – sobald sie mit entsprechendem Druck ausgeführt wurden - auch im Stuttgarter Feld einschlugen. Aber Allianz MTV Stuttgart wäre nicht Allianz MTV, wenn die Mannschaft sich daraus aus der Ruhe hätte bringen lassen. Dafür gelang es dem Team aber nicht, sich maßgeblich abzusetzen, zu oft störten Abstimmschwierigkeiten und schwierig anzunehmende Bälle den Spielfluss, sodass der USC Münster fast nie weiter als zwei Punkte in den Rückstand geriet. Es stand 14:13, als Münster den Ausgleich schaffte, aber dies sollte das letzte Mal im zweiten Satz sein, dass Münster punktgleich mit dem Pokalsieger 2017 zog. Der Ball, von Whitneys Schlaghand in den Münsteraner Block und auf den Boden, besiegelte mit 25:18, dass auch der zweite Satz am Neckar blieb.
Abwehrstärke und konstantes Spiel
Die grandiose Abwehrleistung und Konstanz, die die 2100 Zuschauer in der SCHARRena in den ersten beiden Sätzen genießen durften, nahm Allianz MTV auch mit in den dritten Satz – in dem Münster nichts mehr zu verlieren und Stuttgart drei Punkte mit einem Sieg gewinnen konnte. Mit einigen großartigen Ballrallyes wurde den Zuschauern noch beste Unterhaltung geboten, bevor das Spiel nach etwa 75 Minuten mit 25:15 entschieden war. Dem Ziel, Dresden von Tabellenplatz 2 zu verdrängen, kam Allianz MTV Stuttgart damit näher. Von Ruhe kann allerdings nur bis morgen Früh die Rede sein, denn um 15 Uhr erwartet die Mannschaft bereits den VCO Berlin für ihre 20. Bundesligapartie in dieser Saison. Renáta Sándor schätzt dies so ein: „Man könnte meinen, dass es morgen gegen Berlin leicht wird, aber wir müssen 100 Prozent geben, damit sie uns nicht überraschen, weil die Mädels wirklich kampfstark sind.“
Aiyana Whitney bekam als Spielerin in der Startaufstellung die Chance, wieder zu der Form zurückzufinden, mit der Stuttgart sie beim Volleyball Supercup 2016 kennenlernen durfte. „Sie ist auf einem guten Weg, wieder zu ihrem ursprünglichen Level zurückzufinden. An den Schwächen, die noch bestehen, arbeiten wir im Training“, bestätigt Trainer Hernández. Das Echo ihres Names verhallte am Samstagabend kaum in der SCHARRena, ehe der Hallensprecher wieder ihren Namen ins Mikrofon sprach. Damit machte sie dem Gegner einen erheblichen Strich durch die Rechnung, der auf eine Stuttgarter Schwäche auf der Diagonalposition gesetzt hatte. Ein Faktor, der vielleicht nicht unerheblich zu dem klaren Ausgang dieser Begegnung beitrug. Vielleicht? Nein, ganz bestimmt. Whitneys Leistung wurde nämlich mit der goldenen MVP-Medaille belohnt.