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Stuttgart startete erfolgreich in die „Münsteraner Woche“. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

Stuttgart startete erfolgreich in die „Münsteraner Woche“. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

Allianz MTV Stuttgart hat sein Bundesliga-Heimspiel gegen den USC Münster souverän mit 3:0 (25:5 27:25 25:22) gewonnen und startete damit erfolgreich in die „Münsteraner Woche“. Sowohl in der Liga als auch im Viertelfinale des DVV Pokals trifft das Team um Deborah van Daelen auf die Westfälinnen.

1920 Zuschauer waren in die SCHARRena gekommen und hatten vor der Partie noch allen Grund skeptisch zu sein, denn Stuttgart bleibt in dieser Saison weiter vom Verletzungspech verfolgt. Trainer Giannis Athanasopoulos musste im Match gegen die „Unabhängigen“ gleich auf vier Kräfte verzichten. Statt dass es weniger Verletzte werden, gesellte sich nun auch noch Zuspielerin Pia Kästner zur Stuttgarter Krankenstation hinzu. Neben ihr mussten Nikoleta Perović, Micheli Tomazela Pissinato und Nika Daalderop das Geschehen vom Spielfeldrand mitverfolgen. Für Pia Kästner rückte Moggi Wlk von Allianz MTV Stuttgart II als zweite Zuspielerin in den Kader. Doch was die Zuschauer, unter ihnen auch Karmen Kočar, Zuspielerin der letzten Saison, zu sehen bekamen, übertraf die Erwartungen bei Weitem.

Stuttgart erwischte den besseren, genau genommen einen nahezu perfekten Start, in das Spiel gegen das Team aus der Domstadt. Abgesehen vom frühen Ausgleich zum 1:1 hatten Mareike Hindriksen & Co. bis kurz vor Ende des ersten Satzes quasi keinen Zugriff auf das Spiel. Stuttgart hingegen begann eiskalt. Jeder Fehler der Münsteranerinnen wurde direkt bestraft. Besonders Molly McCage sammelte gleich zu Beginn der Partie fleißig Punkte. Ob im Block, im ersten Tempo oder immer wieder im Rücken von Femke Stoltenborg, holte sie Punkt um Punkt. Beim Stand von 6:1 reagierte Münsters Trainer Teun Buijs und nahm die erste Auszeit. Doch je länger die Aufschlagserie von Deborah van Daelen anhielt, umso mehr verlor sein Team fast vollständig die Ordnung. Beim 11:1 nutzte er früh seine zweite Auszeit und musste danach machtlos mit ansehen, wie Stuttgart davonzog. Auch der Effekt aus der Einwechslung von Juliane Langgemach und Lina Alsmeier verpuffte zunächst. Neben einem fast fehlerfreien Spiel gelang den Stuttgarter Spielerinnen in diesem Satz einfach alles. So zeigte sich Femke Stoltenborg neben ihrem präzisen Zuspiel beim 22:4 als unüberwindbarer Einerblock. Ihre Kapitänin Deborah van Daelen platzierte direkt danach den Spielball nach einer furiosen Rettungstat unerreichbar im Münsteraner Feld. So passte es ins Bild, als Ines Bathen beim zweiten Satzball am Block McCage/Stoltenborg scheiterte und der erste Durchgang nach nur 15 Minuten deutlich mit 25:5 an die Gastgeberinnen ging.

Deutliche Worte wird der Münsteraner Coach danach gefunden haben, denn im zweiten Satz spielte sein Team jetzt endlich mit. Stabilisiert in der Annahme und verbessert im Block agierten die Münsteraner Spielerinnen jetzt auf Augenhöhe und konnten beim 4:5 erstmals in der Partie in Führung gehen. Im Spiel der Stuttgarterinnen schlichen sich erste Fehler ein. Trotzdem bewiesen Michaela Mlejnková und Renáta Sándor immer wieder eine gute Übersicht und fanden in ihren Angriffen die Lücken im Feld der Westfälinnen. In der Crunch Time entwickelte sich ein spannender und hart umkämpfter Schlagabtausch um den Satzgewinn. Das Team von Giannis Athanasopoulos verspielte in dieser Phase eine Zwei-Punkte-Führung und geriet nun selbst unter Druck. Beim Stand von 21:23 brachte Athanasopoulos Julia Schaefer für Michaela Mlejnková. Sie bestätigte sofort sein Vertrauen und brachte ihr Team wieder an den USC heran. Zwei Satzbälle konnte Münster in der Folge nicht nutzen. So ging dieser Satz in die Verlängerung - mit dem besseren Ende für Allianz MTV. Nach 28 Minuten machten die Stuttgarterinnen mit 27:25 den Sack zu.

Auch im dritten Satz lagen beide Teams zunächst gleich auf. Münster suchte bei den Angaben verstärkt Julia Schaefer, die sich aber stabil in der Annahme zeigte. Stuttgart nutzte dies und spielte immer wieder schnell. Schaefer, Stoltenborg, Sándor, Punkt. Zur Satzmitte konnten sich die Schwäbinnen damit ein Fünf-Punkte-Polster erarbeiten. Doch auch der USC setzte zu einem Zwischensprint an und kam wieder bis auf 20:20 heran. Im erneut spannenden Satzfinale hatten Deborah van Daelen & Co. wieder die Nase vorn. Nach 70 Minuten verwandelte Renáta Sándor gleich den ersten Matchball direkt zum 25:22.

Beste Punktesammlerin bei Stuttgart war Molly McCage mit 18 Punkten. Auch Renáta Sándor konnte sich mit 11 Punkten zweistellig in die Scorer-Liste eintragen. Die MVP-Wahl der beiden Trainer fiel auf Lisa Thomsen (Silber) und Stuttgarts Zuspielerin Femke Stoltenborg (Gold). In der Tabelle ziehen die Schwäbinnen mit dem Sieg an ihrem heutigen Gegner vorbei und sichern sich den dritten Rang. Beide Teams stehen sich bereits sieben Tage nach dieser Partie erneut gegenüber. In der Münsteraner Sporthalle Berg Fidel wird am 26. November um 18 Uhr das Viertelfinale des DVV Pokals ausgetragen. Stuttgart scheint für das Aufeinandertreffen bestens vorbereitet, auch wenn Femke Stoltenborg anmerkt: „Wir haben heute eine gute Leistung gezeigt, auf die wir aufbauen werden. Aber im Pokal wird es ein komplett anderes Spiel.“

Die Starting Six des USC Münster: Ines Bathen, Juliët Lohuis, Mareike Hindriksen, Ivana Vanjak, Roosa Kaakkonen, Lena Vedder, Libera: Lisa Thomsen

Die Starting Six von Allianz MTV Stuttgart: Renáta Sándor, Jenna Potts, Deborah van Daelen, Michaela Mlejnková, Molly McCage, Femke Stoltenborg, Libera: Teodora Pušić

Das nächste Heimspiel der Stuttgarterinnen ist die Partie gegen die Roten Raben Vilsbiburg, die am 16. Dezember 2017 um 19:30 Uhr in der SCHARRena angepfiffen wird.