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Nicht auf der Höhe: Stuttgart verliert das Auswärtsspiel in Potsdam deutlich. Foto: SC Potsdam

Nicht auf der Höhe: Stuttgart verliert das Auswärtsspiel in Potsdam deutlich. Foto: SC Potsdam

Allianz MTV ist in der MBS-Arena zu Potsdam überraschend chancenlos und verliert deutlich wie verdient mit 0:3 (18:25, 18:25, 23:25). Somit ist Stuttgart auch die Tabellenführung wieder los.


Das war nix! Passend zu Halloween liefert „Stuttgarts schönster Sport“ in Potsdam eine teilweise gruselige Vorstellung ab und kehrt mit leeren Händen von der Auswärtsreise aus Brandenburg zurück. An einem Tag, an dem nichts zusammenlief, der aber natürlich auch mal passieren kann, haben Stuttgarts Volleyballerinnen die Generalprobe für das Spitzenspiel gegen Dresden gehörig in den Sand gesetzt. In der MBS-Arena fand das ohne Krystal Rivers angetretene Team nie ins Spiel und kassierte am Ende ein verdientes 0:3. Dementsprechend bedient zeigten sich die Gäste am Ende der Partie, stellvertretend analysierte Antonia Stautz: „Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen, haben schlecht aufgeschlagen, haben schlecht angenommen. Da ist heute wenig, was man mitnehmen kann. Potsdam hat das gut gemacht, wir haben kein Mittel gefunden und deswegen verlieren wir hier heute deutlich.“ Beste Punktesammlerin waren in der natürlich bestens gelaunten Potsdamer Arena am Ende Jolien Knollema und Kelsey Veltman mit jeweils acht Zählern, wertvollste Spielerin auf Seiten der Gäste wurde Madelyn Robinson Kent. 

Gegenüber dem 3:1-Auswärtssieg in Suhl veränderte Konstantin Bitter seine Startformation auf drei Positionen. Lucia Varela begann anstelle von Breland Morrissette an der Seite von Kelsey Veltman im Mittelblock, auf Außen begann wieder Jolien Knollema neben Suhl-MVP Robinson Kent. Im Zuspiel vertraute der Stuttgarter Übungsleiter dieses Mal auf Milana Bozic. Die beiden Liberas Koskelo und Reesink betrieben zunächst Job-Sharing in Abwehr und Annahme. Aber wie schon in Thüringen geriet der Start in die Partie völlig daneben. Beim Stand von 1:5 musste Konstantin Bitter bereits seine erste Auszeit nehmen, kurze Zeit später zitierte er die Seinen erneut zu sich. 3:9 der Spielstand und Bitter wurde zum ersten Mal etwas lauter. So richtig drang der 34-Jährige aber offensichtlich nicht zu seinen Spielerinnen durch, denn die fanden weiterhin keinen Zugang. Einzig Jolien Knollema bäumte sich mal so ein bisschen auf, die Niederländerin scorte immerhin etwas beständiger als ihre Teamkolleginnen. Potsdam hingegen zeigte sich sehr stabil, ließ sich auch von ein paar Eigenfehlern nicht beeindrucken und sicherte sich dann den ersten Satz. 

Noch kein Grund zur Panik bei Allianz MTV, schließlich hatte man das Szenario ja auch schon am Wochenende gegen Suhl überstanden. Und vermeintlich zog Stuttgart jetzt auch die Zügel an, nun mit Maria Segura Palleres und Charlotte Krenicky auf dem Feld, und die beiden zeichneten sich auch für die schnelle 3:1-Führung verantwortlich. Doch dann riss der Faden schon wieder. Potsdam gelang ein 5:0-Lauf, Konstantin Bitter rief zur dritten Auszeit des Abends. Immerhin - sein Team zeigte jetzt eine Reaktion, war besser drin, konnte das Spiel zumindest phasenweise ausgeglichen gestalten. Kelsey Veltman und Jolien Knollema sendeten mit ihren Blocks Zeichen, dann glich letztgenannte gar per Ass zum 11:11 aus. Aber - wie gewonnen so zerronnen, denn nur zwei Minuten später hieß es an der Stuttgarter Seitenlinie: „Seid aktiver.“ 11:14 stand es da schon wieder, es besserte sich im Verlauf des Durchgangs nicht mehr. Am Ende standen erneut das 18:25 und nun das 0:2 nach Sätzen auf der Anzeigetafel. 

Und irgendwie hatte man an diesem Abend in Potsdam nicht das Gefühl, dass Stuttgart hier das Monster-Comeback gelingen könnte. Zu fehlerbehaftet agierte der Tabellenführer, zu wenig Durchschlagskraft entwickelte man gegen ein bestens eingestelltes SCP-Team. Aber - Allianz MTV zeigte deutlich mehr Gegenwehr. Jolien Knollema besorgte die Führung zum 6:5, dann stopfte Charlotte Krenikcky nach starkem Service von Lucia Varela. Die Spanierin legte per Ass nach, und dann rechtfertigte Madelyn Robinson Kent ihre MVP-Auszeichnung und donnerte einen Hinterfeldangriff wunderschön auf die rechte Außenlinie (11:10). Mehr als zwei Punkte Vorsprung konnte sich das Bitter-Team aber nicht herausspielen und so kam es, wie es kommen musste. Potsdam übernahm, Potsdam ging in Führung, Potsdam zog davon. Zwar kam Allianz MTV in Person von Madelyn Robinson nochmal ran, doch irgendwie passte es zum gebrauchten Stuttgarter Abend, dass ausgerechnet die US-Amerikanerin mit ihrem Aufschlagfehler dann einen Strich unter die Partie machte. 

Also: Keine Punkte für Stuttgart in Potsdam, statt Süßem gab es Saures, um auch die letzte Halloween-Metapher unterzubringen. Aber: Es folgt direkt die Chance zur Wiedergutmachung. Und das ist ja das Schöne an den englischen Wochen. Man kann das Geschehene direkt wieder ausmerzen. Am besten durch einen Sieg im Spitzenspiel gegen Dresden. Auch wenn dieses jetzt mit etwas anders verteilten Rollen daherkommt. Verfolger Stuttgart gegen Tabellenführer Dresden.  

Ergebnis: 3:0 / 75:59 (25:18 25:18 25:23)
Zuschauer: 1.115 Zuschauer
Spieldauer: 68 Minuten (22, 22, 24) 

MVP Gold: Starks, Sabrina Michelle (Potsdam)
MVP Silber: Robinson, Madelyn (Stuttgart)

1. Schiedsrichter: Richter, Janita (Berlin)
2. Schiedsrichter: Lachmann, Erik (Hohen Neuendorf)
Linienrichter:
Cieslack, Michael (Fürstenberg)
König, Juliane (Berlin)

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