Allianz MTV Stuttgart trifft im letzten Spiel der Zwischenrunde auswärts auf den SSC Palmberg Schwerin. Das Bitter-Team möchte mit einem Sieg in Mecklenburg-Vorpommern den ersten Platz verteidigen.
Ein bisschen Zeit zum Feiern und Erholen gab es dann schon nach diesem emotionalen und begeisternden Sonntag in Mannheim. Erst am Mittwoch bat Konstantin Bitter die frischgebackenen Pokalsiegerinnen wieder zum Training. Es gilt ja schließlich noch einmal in dieser Zwischenrunde der Volleyball-Bundesliga. Und es ist das nächste Topspiel. Am Samstag um 17:10, Sport1 überträgt live, trifft „Stuttgarts schönster Sport“ auswärts auf Schwerin. Ein Punkt trennt beide Mannschaften momentan in der Tabelle, dabei hat Schwerin allerdings bis dato ein Spiel weniger absolviert. Allianz MTV kann also nur bei einem Sieg mit dem ersten Rang planen, um dann mit dem etwaigen Heimvorteil dann in die Playoffs zu gehen. „Eins ist klar: Wir wollen den ersten Platz in der Tabelle vor den Playoffs“, gibt es auch für Cheftrainer Konstantin Bitter kein anderes Ziel für den frühen Samstagabend.
Warum auch? Wenn eine Mannschaft momentan mit breiter Brust agieren kann, dann ist es Allianz MTV Stuttgart. Nach der überragenden Leistung in Mannheim, als man den SC Potsdam regelrecht überrollte, sollte es nicht an Selbstvertrauen mangeln. Zumal die guten Nachrichten unter der Woche ja nicht abrissen, denn Mannheim-MVP Krystal Rivers verlängerte ihren Vertrag um ein weiteres Jahr. Die Laune beim DVV-Pokalsieger könnte also nicht besser sein.
Um die vergangenen zwei Wochen nochmal kurz Revue passieren zu lassen: Erst bezwang man in eigener Halle in der CL Fenerbahçe Istanbul sensationell mit 3:2. Die kleine Delle gegen den Dresdner SC sei aufgrund der Umstände schnell verziehen, denn das Rückspiel in Istanbul wartete ja. Auch da zeigte das Team zwei Sätze lang überragenden Volleyball, nur um dann vier Tage später in Mannheim ein wahres Feuerwerk abzubrennen - mit diesem Programm im Rücken.
Und nun wartet die nächste schwierige Aufgabe auf Kapitänin Maria Segura und Co. Denn diese letzte Woche hat doch ein paar Spuren hinterlassen. „Es wird kein einfaches Spiel am Samstag. Zum einen haben wir nach dem Pokalfinale mit einigen Blessuren und Infekten zu kämpfen, zum anderen wissen wir um die Stärken von Schwerin. Sie spielen besonders zu Hause sehr stark“, ordnet Konstantin Bitter die Situation und den kommenden Gegner ein. Der SSC rangiert wie erwähnt nur einen Zähler hinter Stuttgart, hat bislang in dieser Zwischenrunde eine gemischte Bilanz vorzuweisen. Das zuletzt von Verletzungspech verfolgte Team von Coach Felix Koslowski startete mit einem hart erkämpften 3:2 über Dresden in diese Zwischenrunde - und das, nachdem die Gelb-Blauen zwischenzeitlich schon mit 0:2 nach Sätzen im Hintertreffen waren. Eine wahre Energieleistung also, im nächsten Spiel gegen Potsdam gab es dann die nächste, allerdings war das Ergebnis dieses Mal umgekehrt. Auswärts unterlag Schwerin mit 2:3. Hatte jetzt aber durch die Terminierung des Pokalfinals eine ziemlich lange Pause. Auf der einen Seite natürlich gut, um sich vorzubereiten, allerdings ist der SSC auch nicht in dem Rhythmus, den Allianz MTV momentan vorzuweisen hat. Dennoch - gerade in der heimischen Arena ist das Team um Ex-Stuttgarterin Pia Kästner immer sehr gefährlich. Und Qualität hat dieses Team allemal im Kader. Man denke da nur an das niederländische Duo Indy Baijens im Mittelblock und Angreiferin Nova Marring, die beide eine bärenstarke Saison spielen.
Neben den Personalien steckt auch statistisch gesehen sehr viel Niederlande in diesem Duell. Stuttgarts Zuspielerin Britt Bongaerts führt das Ranking der MVP-Auszeichnungen vor Schwerins Elles Dambrink an. Und Jolien Knollema (50 Punkte) ist die punktstärkste Spielerin dieser Zwischenrunde - vor Nova Marring (45 Punkte). Beide Mannschaften kennen sich also bestens - was in diesem Klassiker einmal mehr Hochspannung verspricht. Und eine gute Einstimmung für die dann anstehenden Playoffs ist. Die drei Duelle bislang in dieser Saison gingen alle nach Stuttgart. Im Supercup in Rostock zu Beginn der Saison gewann Allianz MTV mit 3:1, die Ligapartien konnten die Stuttgarterinnen jeweils mit 3:2 für sich entscheiden. Vielleicht auch ein Fingerzeig, dass es am Samstag in Schwerin auch durchaus Überstunden geben könnte.
Pokalkater bei Allianz MTV oder gehen die Festspiele für „Stuttgarts schönsten Sport“ weiter? Konstantin Bitter möchte auf jeden Fall „die Spannung wieder maximal hochbekommen.“ Und dann werde man alles reinwerfen, was man habe. Weiterhin bekräftigt der Coach: „Wir haben viel Vertrauen in unseren Kader.“ Nun denn, nochmal Vorhang auf für Stuttgarts letzten Auftritt in der Zwischenrunde. Für das Duell um Platz Eins in diesem richtungsweisenden Spiel zwischen Primus und Verfolger.