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Am Mittwoch schlug Alexis Hart mit Allianz MTV noch in der CL auf, nun ruft die Liga. Foto: CEV

Am Mittwoch schlug Alexis Hart mit Allianz MTV noch in der CL auf, nun ruft die Liga. Foto: CEV

Ein Topspiel jagt das nächste. Zur "Ligarückkehr" reist Allianz MTV Stuttgart nach Potsdam und würde mit einem glatten Sieg tabellarisch am Gegner vorbeiziehen. Allerdings steht dieses Auswärtsspiel auch im Zeichen von Tore Aleksandersen, den am Mittwoch verstorbenen Erfolgscoach von Allianz MTV.


Die Vorfreude ist natürlich getrübt, die Gedanken sind in allererster Linie bei Tore Aleksandersen und vor allem seiner Familie. Am Mittwoch kam die traurige Nachricht vom Tod des ehemaligen Trainers von Allianz MTV Stuttgart. Zwei Meisterschaften holte der Norweger an den Neckar, zusätzlich dazu führte er Stuttgarts Volleyballerinnen ins Finale des CEV-Cups und zum Pokalsieg.  

Das Spiel am Samstag um 19:00 in Potsdam ist also auch eine Rückkehr an den Ort, an dem Tore Aleksandersen zuletzt für Allianz MTV an der Seitenlinie stand - und seinen letzten Titel holte. Dementsprechend werden viele Gedanken jeglicher Beteiligter am Wochenende beim Norweger sein. 

So schwer es in dieser Woche auch fällt, trotzdem muss Allianz MTV versuchen, den Fokus auf das Sportliche zu legen. Schließlich möchte man den Platz in der Spitzengruppe der Volleyball-Bundesliga festigen. Drei Punkte trennen die beiden kommenden Gegner, das Team von Konstantin Bitter hat bei einem absolvierten Spiel weniger ein Defizit von drei Punkten auf die Potsdamerinnen. Dieses Defizit möchte Stuttgart möglichst am Samstag in der MBS-Arena schon wettmachen, dazu müsste ein glatter Sieg her.  

Beide Mannschaften kommen mit Champions-League-Kater daher, bei den jeweiligen Gruppenfavoriten Fenerbahce Istanbul und Conegliano setzte es für Potsdam und Stuttgart jeweils deutliche Niederlagen. Allianz MTV kann aber durchaus auf der gezeigten Leistung im dritten Durchgang aufbauen, dort kratzte man in Italien gar am Satzgewinn. Nun geht es also an den Ort zurück, an dem man zuletzt im Mai die Meisterschaft feiern konnte.

Viel mehr als ein gutes Omen ist dieser 13. Mai nicht, von der damaligen Mannschaft des SC Potsdam ist personell nichtmehr so viel übrig. Zwar übernahm Co-Trainer Ricardo Boieri die Geschicke des in Richtung Istanbul abgewanderten Guillermo Hernandez als Headcoach, demgegenüber stehen Spielerinnentechnisch aber gleich zwölf Abgänge. Unter anderem verlor der SCP Identifikationsfiguren wie Laura Emonts und Aleksandra Jegdic, sowie Maja Savic und Star-Zuspielerin Sarah van Aalen. Und dennoch haben sie in Brandenburg wieder eine starke Mannschaft geformt, die, entgegen der Unkenrufe einiger Experten vor Saisonbeginn, einmal mehr in der Spitzengruppe der VBL mitmischt. Stand jetzt stehen für Potsdam zwei Niederlagen zu Buche, die letzte datiert allerdings vom letzten Bundesligaspieltag. In Suhl verloren die Roten knapp mit 2:3. Apropos Suhl, momentane Topscorerin bei Potsdam ist Neuzugang Danielle Harbin, im Sommer aus Thüringen gekommen.

Es wird ein spannendes, aber aufgrund der Geschehnisse unter der Woche auch ein sehr emotionales Spitzenspiel in Potsdam werden. Die Partie läutet dann nochmal den Endspurt in Richtung Jahresende ein, Allianz MTV möchte sich die nächsten drei Punkte sichern. Ob das klappt, das können die Fans daheim wie gewohnt auf DYN und Sport1extra verfolgen.